Instagram nimmt eine Änderung der Nutzungsbedingungen zurück

Der Fotodienst hat eine Passage seiner überarbeiteten Nutzungsregeln nach einer Empörungswelle wieder in den Ausgangszustand zurückversetzt und ein Update der Instagram-App veröffentlicht – mit einem irreführenden Bug in der iOS-Version.

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Die neue alte Passage in den Instagram-Nutzungsbedingungen

Nach Nutzerbeschwerden hat Instagram eine Passage seiner überarbeiteten Nutzungsbedingungen wieder in den ursprünglichen Wortlaut zurückversetzt. Dies gab Mitgründer Kevin Systrom in einem Blogbeitrag bekannt. Der nun gestrichene Passus hatte dem Fotodienst eingeräumt, bei Werbeaktionen den Nutzernamen, das Nutzerbild und Fotos anzuzeigen ohne den Nutzer dafür zu bezahlen. Die missverständliche Formulierung wurde weithin als Versuch fehlinterpretiert, Fotos der Nutzer an Unternehmen zu verkaufen – ein Vorhaben, das der Mitgründer umgehend dementierte.

Nun zeigen die ab dem 19. Januar geltenden Nutzungsbedingungen an dieser Stelle wieder den ursprünglichen Wortlaut: Er gewährt Instagram die Option, Werbung anzuzeigen und "auf, rund um oder in Verbindung mit" den Inhalten des Nutzers einzublenden – eine letztlich breiter ausgelegte Formulierung als die inzwischen gestrichene Passage. Instagram nehme sich nun Zeit, seine Werbeformen erst zu entwickeln und dem Nutzer dann das fertige Produkt zu erklären, statt vorab die Erlaubnis für noch nicht existierende Werbemittel einzuholen, erklärte Systrom.

Die restlichen Neuerungen bei den Nutzungsregeln und Datenschutzbestimmungen bleiben unverändert – so teilt der Fotodienst seine Nutzerdaten ab Januar mit Facebook, setzt künftig wahrheitsgemäße Profilinformationen voraus und nimmt sich heraus, "bezahlte Dienste, gesponsorte Inhalte oder kommerzielle Mitteilungen" nicht als solche zu deklarieren. Facebook hatte den Fotodienst im Verlauf des Jahres 2012 übernommen.

Instagram hat am Freitag außerdem Version 3.4 der App im App Store sowie bei Google Play freigegeben. Das Update ergänzt einen weiteren Filter, verbessert die Lokalisierung und nutzt die Facebook-Integration in iOS 6 zur vereinfachten Anmeldung. Zudem können iOS-Nutzer nun wieder Fotos aus beliebigen Alben und ihrem Fotostream zum Upload auswählen statt nur aus dem Aufnahmen-Ordner.

Der Privat-Schalter in den Einstellungen bleibt auch auf "AUS", wenn die Funktion aktiviert wurde


Die iOS-App zeigt in der neuen Version einen irreführenden Fehler: In den Einstellungen steht der Schalter für private Fotos auf "Aus", selbst wenn der Account tatsächlich auf privat geschaltet ist. Das Problem sei bekannt, schreibt Instagram und betont, dass die Bilder dennoch privat seien – man arbeite bereits an der Behebung des Fehlers. Der tatsächlich Privat-Status lässt sich im Nutzerprofil unter "Profil bearbeiten" einsehen, dort zeigt der Schalter angeblich den tatsächlichen Zustand. (lbe)