CES

Intel-Gaming-Handheld MSI Claw im Hands-on

Das Gaming-Handheld MSI Claw ähnelt dem Asus ROG Ally, soll aber 50% mehr Akkulaufzeit schaffen. Außerdem: Hall-Effekt-Sticks. Wir haben das Claw ausprobiert.

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Handheld in einer Hand gehalten

Die Analogsticks des MSI Claw sind von RGB-LEDs umrahmt (ja, das kann man auch abschalten).

(Bild: c't / J.-K. Janssen)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Die Leaks zum Gaming-Handheld MSI Claw haben sich als akkurat herausgestellt: Das Claw ähnelt auf den ersten Blick stark dem ROG Ally vom Konkurrenten Asus; MSI verspricht aber in einigen Punkten deutliche Verbesserungen. So soll die Kombination aus Intels Meteor-Lake-Chip und 53-Wh-Akku für 50% mehr Laufzeit bei vergleichbarer Leistung bieten. Zum Vergleich: ROG Ally und SteamDeck LCD haben nur einen 40-Wh-Akku (Steam Deck OLED 50 Wh) eingebaut.

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Der große Akku wirkt sich natürlich aufs Gewicht aus, beim Anspielen auf der CES sind uns die 675 Gramm aber nicht negativ aufgefallen (das Ally wiegt 608 Gramm, das Steamdeck LCD/OLED 669/640 Gramm). Generell dürfte es mit geschlossenen Augen schwerfallen, einen Unterschied zum Ally zu spüren; das Claw ist lediglich an den Seiten etwas dicker.

Bei unserem Anspieltermin in Las Vegas mit dem leistungsstärksten der drei Claw-Varianten (Intel Core Ultra 7 155H der Meteor Lake Prozessorgeneration) konnten wir nur einen einzigen Titel ausprobieren, nämlich das aktuelle Assassin's Creed Mirage; eines der wenigen Spiele, das bereits Intels Upscaling-Technik XeSS unterstützt. Auf niedrigen Details und mit aktiviertem XeSS lief Mirage auf dem MSI Claw in 1080p flüssig (wir vermuten ca. 30 fps, eine fps-Anzeige ließ sich nicht aktivieren), allerdings nur im "Extreme Performance"-Modus, in dem sich das Gerät bis zu 45 Watt genehmigen darf. Zusätzlich gibt es den Balance- (maximal 30 Watt) und den Energiespar-Modus (maximal 15 Watt). Im Custom-Modus darf man die Spannungen selbst festlegen. Obendrein gibt es eine "AI"-Betriebsart, in der das Gerät versucht, selbstständig eine sinnvolle Leistungsstufe auszuwählen.

Viele Luftschlitze sollen dabei helfen, dass das MSI Claw kühl bleibt.

(Bild: c't / J.-K. Janssen)

Nachdem wir testweise das USB-C-Netzteil aus dem Gerät gezogen hatten, war Assassin's Creed Mirage zwar noch spielbar, man konnte aber deutliche Ruckler wahrnehmen. Im Akkumodus zeigte das optional aktivierbare Status-Overlay dann auch nie mehr als 25 Watt – auch beim ROG Ally ist das die maximal im Akkubetrieb abrufbare Leistung. Laut MSI hält der Akku im leistungsstärksten Modus weniger als 1,5 Stunden durch, im Balance-Modus rund 2,5 Stunden. Diese Zahlen gelten freilich nur für Spiele, die die mögliche Leistung auch abrufen, bei älteren oder Indie-Spielen dürfte die Akkulaufzeit deutlich höher sein.

Eine weitere Verbesserung gegenüber dem ROG Ally sind die serienmäßig eingebauten Analogsticks mit Hall-Effekt-Sensor, die Technik soll weniger driftanfällig sein. Fürs Ally sind Hall-Sticks nur von Drittanbietern erhältlich. Einen ordentlichen Eindruck machte die vorinstallierte Software MSI Center M, die nicht nur als Spiele-Launcher dient (Windows 11 lässt sich auf solch kleinen Displays nicht vernünftig bedienen), sondern in der man auch die Einstellungen wie die verwendete Leistungs-Betriebsart vornimmt. Die Lüfterlautstärke konnten wir in der lauten Messe-Umgebung der CES nicht sinnvoll beurteilen.

Das MSI Claw soll im April in drei Varianten in den Handel kommen. Die leistungsstärkste Variante hat eine Ultra-7-CPU eingebaut und kostet zirka 800 Euro, das günstigste Claw setzt auf einen Core Ultra 5 und soll zirka 700 Euro kosten. Details zur dritten Variante gab es nicht, nur dass sie "dazwischen" angesiedelt sein soll.

  • Betriebssystem: Windows 11 Home
  • Prozessor: Bis zu Intel® Core™ Ultra Prozessor 155H
  • Grafik: Integrierte Intel® Arc™-Grafik mit bis zu 8 Xe-Kernen und XeSS-Technologie
  • Kühlung: MSI-exklusive Cooler Boost HyperFlow-Kühlung
  • Akku: 53 Wh Li-Polymer
  • Bildschirm: 7-Zoll Full-HD-Touchscreen, Wide-View, 120 Hz Bildrate
  • Feedback: 6-Achsen-IMU-Vibrations-Motor
  • Arbeitsspeicher: 16 GB LPDDR5 (onboard)
  • Festspeicher: 1 x NVMe M.2 2230 SSD (PCIe Gen 4 x4)
  • Funkverbindung: Wi-Fi 7 (Intel® Killer™ Wi-Fi 7 BE1750), Bluetooth v5.4
  • Audio: Stereo-Lautsprecher, Headset-Combo-Port (mit Hi-Res Audio)
  • Benutzeroberfläche: MSI Center M UI für einfachen Zugriff auf wichtige Funktionen und Einstellungen
  • Schnittstellen: Thunderbolt 4 mit USB-PD 3.0 Laden, microSD-Kartenleser
  • Netzteil: 65 Watt USB-C
  • Software: MSI Center M mit Game Launcher, MSI App Player für Android-Games
  • Maße/Gewicht: 294 x 117 x 21,2 mm / 675 g
  • Preis: ca. 700 Euro (Core-Ultra-7-CPU), ca. 800 Euro (Core-Ultra-9-CPU)

(jkj)