Intel SSD 750: Schnelle PCI-Express-SSD mit NVMe

Als erste Solid-State Disk für Consumer nutzt die SSD 750 statt AHCI das modernere Protokoll Non-Volatile Memory Express. Ihre volle Leistung entfaltet sie aber nur in PCIe-3.0-Steckplätzen.

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Intel SSD750

(Bild: Intel)

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Erste Informationen zur superschnellen SSD 750 waren bereits vor einigen Wochen aufgetaucht, die von den nun veröffentlichten, offiziellen Angaben bestätigt werden. Die SSD eignet sich für High-End-Rechner und Workstations und wird über vier PCI-Express-3.0-Lanes an das System angebunden. Anstelle von AHCI kommt das modernere Non-Volatile Memory Host Controller Interface (NVMHCI, kurz auch: NVMe) zum Einsatz, das bislang nur einige Server-SSDs verwenden. Das soll die Latenzzeit bei Zugriffen deutlich verkürzen. Anstatt einer Warteschlange mit 32 Befehlen hat ein NVMe-Laufwerk bis zu 65.536 sogenannte I/O-Queues, die jeweils bis zu 65.536 Befehle aufnehmen.

Die bootfähige SSD 750 gibt es separat als PCIe-Steckkarte mit 400 GByte oder 1,2 TByte Kapazität zu kaufen. Im Maximalausbau soll sie beim Lesen 440.000 und beim Schreiben 290.000 I/O-Operation pro Sekunde (IOPS) liefern. In einem Kurztest schaffte die NVMe-SSD 2,8 GByte/s beim linearen Lesen und rund die Hälfte (1,2 GByte/s) beim Schreiben. Um diese Geschwindigkeiten zu erreichen, muss sie allerdings in einem PCIe-3.0-Slot stecken, der direkt am Prozessor hängt. Deshalb empfiehlt Intel ausschließlich Mainboards mit Z97- oder X99-Chipsatz.

Intel SSD 750 (3 Bilder)

Auf der SSD 750 sind MLC-Flash-Chips von Intel mit 20 nm Strukturgröße aufgelötet.
(Bild: Intel)

Laut Intel konsumiert die 1,2-TByte-Version der SSD 750 beim Schreiben im Schnitt 22 Watt. Die Leerlauf-Leistungsaufnahme liegt bei 4 Watt. Für Hersteller von kompakten Komplett-PCs offeriert Intel die SSD auch in 2,5"-Bauform mit dem sonst bei SAS-Backplanes üblichen SFF-8639-Anschluss. Das Mainboard muss dabei die vier PCIe-3.0-Lanes über eine SFF-8643-Buchse bereitstellen. Das zugehörige Adapterkabel übernimmt mit einem SATA-Stromanschluss zudem die Energieversorgung der SSD.

Für die hohe Performance muss man jedoch tief in den Geldbeutel greifen: Erste Händler haben die SSD 750 bereits in ihren Preislisten und verlangen für die 1,2-TByte-Variante 1200 Euro. Die Variante mit 400 GByte kostet 430 Euro. (chh)