Intel führt Xeon-MP-CPU Gallatin mit 4 MByte L3-Cache ein

Auf einem Analysten-Meeting mit Thomas Financial zum Thema Server-Innovationen stellte Intel heute in New York den wuchtigen Xeon-Prozessor Gallatin mit 3 GHz Takt und 4 MByte L3-Cache für Multiprozessorsysteme vor.

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Von
  • Andreas Stiller

Auf einem Analysten-Meeting mit Thomson Financial zum Thema Server-Innovationen stellte Intel am heutigen Dienstag in New York den wuchtigen Xeon-MP-Prozessor Gallatin mit 3 GHz Takt und 4 MByte L3 Cache vor. Auch zwei kleinere Gallatin-Versionen gibt es jetzt mit 2,7 und 2,2 GHz Takt, die wie die bisherigen Typen mit 2,8 und 2,0 GHz auch mit 2 MByte L3-Cache ausgestattet sind, aber mit deutlich günstigerem Preis daherkommen.

Der Core des Gallatin entspricht ansonsten dem Pentium 4 Northwood. Es handelt sich also noch nicht um den auf 90-nm-Strukturen verkleinerten Prescott, dessen Xeon-MP-Version unter dem Codenamen Potomac erst für Anfang 2005 vorgesehen ist.

Anders als die Dual- fahren die Multiprozessorausführungen den Bus noch mit 4x100 MHz Takt, da macht sich ein größerer Cache besonders performancesteigernd bemerkbar. So kann der Neue bis zu 25 Prozent höhere Performance gegenüber dem bisherigen MP-Spitzenreiter mit 2,8 GHz/2 MByte herausholen. Das belegen auch SAP-Benchmark-Ergebnisse aus IBMs x86-Server-Abteilung für das xSeries-445-Modell 8870-42X mit 8 und 16 Prozessoren: Sie erzielten einen SD-Wert von 1165 User/1,98s für Achtfach- und 2050 User/1,97 s für 16fach-Systeme.

Beim TPC-Benchmark ist der Zuwachs nicht ganz so hoch, immerhin liegt er für einen Vierfach-Xeon-Server bei 15 Prozent (102.662,42 tpmC gegenüber 89.616,32 tpmC). SPEC-Werte liegen bislang noch nicht vor, doch es ist bei angenommenen 25 Prozent Steigerung sehr wahrscheinlich, dass der Prozessor bei der SPECrate für Vierfach-Systeme den Opteron im Integerwert überflügeln wird. Bislang liegt ein Xeon-MP-System mit 47,4 gegenüber 56,7 SPECint_rate2000base zurück. Beim speicherlastigen Gleitkommawert SPECfp_rate2000base indes dürfte auch der große Gallatin keine Chance haben, hier liegt der 2,8 GHz Xeon/2 MByte mit 25,4 gegenüber 52,4 ziemlich hoffnungslos zurück.

Datenblätter des Gallatin 4M sind noch nicht verfügbar, so bleibt unter anderem noch offen, welchen Energiehunger der auf 350 Millionen Transistoren geschätzte "Monster-Prozessor" verspürt. Unklar ist auch noch, ob Intel den großen Gallatin nun auch als Extreme Edition für Spieler vermarkten will. Mit 3692 US-Dollar übernimmt der Gallatin 4M jetzt den Preis der bisherigen Kollegen mit 2 MByte, die kleineren Versionen kosten 1980 beziehungsweise 1177 US-Dollar (OEM-Preise ab 1000 Stück). (as)