Intel gründet Altera neu

2015 hat Intel Altera gekauft und den Markennamen eingestampft. Jetzt soll Altera als eigenständige Firma neu aufleben.

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Karte mit Altera-5-FPGA

Noch ziert die Render-Bilder ein "Intel Agilex". Künftig firmiert das Unternehmen wieder unter dem Altera-Banner.

(Bild: Intel / Altera)

Lesezeit: 2 Min.

Aus Raider wird Twix, wird Raider – so könnte man Alteras Firmengeschichte der vergangenen 10 Jahre zusammenfassen. Im Jahr 2015 hat Intel den FPGA-Spezialisten übernommen und den Markennamen daraufhin aufgegeben. Damals galt Altera als FPGA-Riese – Intel hat sich den Kauf 16,7 Milliarden US-Dollar kosten lassen –, seitdem verlor der Hersteller jedoch an Bedeutung.

FPGA steht für Field Programmable Gate Array und meint Logikgatter, die sich mittels Hardware-Sprachen für verschiedene Aufgaben verschalten lassen. Nvidia setzt Intel-FPGAs etwa für seine G-Sync-Module ein. Dort übernehmen sie die Aufgabe von Monitor-Scalern als Brückenchip zwischen Display und Grafikkarte.

Die programmierbaren Logikchips von Altera firmierten nach der Übernahme unter dem Namen Intel, etwa mit den Serienbezeichnungen Agilex und Stratix.

Unter dem CEO Pat Gelsinger gliedert Intel den FPGA-Hersteller jetzt wieder als eigenständige Firma aus. "Altera – An Intel Company" wird die Tochter nun vermarktet. Sandra Rivera, die schon zuvor die entsprechende Intel-Sparte Programmable Solutions Group (PSG) leitete, ist fortan Altera-CEO.

Intel geht mit dem Schritt in die entgegengesetzte Richtung wie AMD. Der Konkurrent hat im Jahr 2022 den FPGA-Spezialisten Xilinx übernommen und nutzt dessen Expertise für Server-Hardware, aber auch für den KI-Beschleuniger Ryzen AI, der in aktuellen Ryzen-APUs wie dem Ryzen 8000G steckt.

Altera will auf den KI-Zug aufspringen und wirbt mit "AI infused" FPGAs, die in direkte Konkurrenz zu den Xilinx-Produkten treten. Zeitnah sollen neue Modelle unter den Serien Agilex 9, Agilex 7, Agilex 5 und Agilex 3 erscheinen. Teilweise befinden sie sich schon in der Serienproduktion, teilweise schickt Intel Testmuster an Partner.

In einem Vorab-Briefing betonte Rivera, dass Altera weitgehend autonom agiert und daher auch nicht an Intel Foundry als Chipauftragsfertiger gebunden ist. Die bisherigen Agilex-9-FPGAs etwa laufen mit Intel-7-Technik vom Band. Künftig könnte Altera auch verstärkt bei TSMC Fertigungskapazität buchen.

(mma)