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Intel macht Nutzer zum Passwort

Ronald Eikenberg
Intel will das Passwort abschaffen

Auf der CES präsentierte Intel den Passwortdienst True Key, dessen Sicherheit man durch das Hinzufügen biometrischer Merkmale oder die Verknüpfung mit dem Smartphone selbst beeinflussen kann. Später soll man damit auch Auto oder Haus aufschließen können.

Intel Security

Kopf als Passwort: Intel haucht der Gesichtserkennung neues Leben ein.

(Bild: Intel Security)

True Key von Intel Security [1] (ehemals McAfee) soll Nutzern den Umgang mit Passwörtern erleichtern: Vertraut man dem Cloud-Dienst seine Zugangsdaten an, übernimmt er das Ausfüllen von Login-Formularen, nachdem man sich zum Beispiel über biometrische Merkmale wie einen Fingerabdruck oder einen Webcam-Schnappschuss authentifiziert hat.

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Als weiteren Faktor kann man zum Beispiel das Handy nutzen.

(Bild: Intel Security)

Darüber hinaus soll man den Cloud-Speicher durch weitere Faktoren absichern können. Intel führt als Beispiel das Smartphone auf: Ist es mit dem True-Key-Account verknüpft, muss der Nutzer beim Zugriffsversuch über das Display streichen. So wäre sichergestellt, dass die Person, die sich gerade einzuloggen versucht, auch Zugriff auf das Handy des legitimen Account-Inhabers hat. Wer will, kann auch ein Masterpasswort als einen der Faktoren nutzen. Laut Intel wird die Passwortdatenbank lokal mit AES-256 verschlüsselt, ehe sie in die Cloud geschaufelt wird. Der Hersteller gibt an, keine Möglichkeit zu haben, die Daten zu entschlüsseln.

Intel Security

Alle unter einem Dach: Abgesehen von dem vielfältigen Authentifizierungsmethoden handelt es sich derzeit um einen gewöhnlichen Passwortmanager in der Cloud.

(Bild: Intel Security)

True Key soll unter Windows, Mac OS X, Android und iOS laufen. Derzeit befindet sich der Dienst noch in der Entwicklung, die Preisstruktur steht jedoch schon fest: Das Speichern von bis zu 15 Passwörtern ist gratis; wer mehr Speicherplatz benötigt, soll ihn sich "verdienen" können – vermutlich ist damit ein Empfehlungssystem gemeint, wie es auch Dropbox betreibt. Darüber hinaus will Intel einen Premium-Zugang für 20 US-Dollar im Jahr anbieten. Aktuell kann man sich auf eine Warteliste setzen lassen, wodurch man den Dienst vor dem offiziellen Start nutzen können soll, zudem bekommt man den Premium-Status für ein halbes Jahr für lau.

Offenbar hat Intel mit True Key große Pläne: Das Unternehmen spielt mit dem Gedanken, über den Dienst beispielsweise auch Häuser und Autos aufzusperren. Derzeit suche man dafür noch nach geeigneten Partnern. (rei [2])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2513572

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.truekey.com/
[2] mailto:rei@heise.de