zurück zum Artikel

LGA1150-Prozessoren für Desktop-Rechner gibt es jetzt ab etwa 60 Euro, weil Intel jetzt auch Pentium- und Core-i3-Doppelkerne der Haswell-Generation verkauft.

Die vor einem Vierteljahr vorgestellten [1] Haswell-Prozessoren für Desktop-Rechner verkaufte Intel bisher nur in Quad-Core-Ausführungen, also als Core i5-4000 und Core i7-4000 ab etwa 150 Euro. Nun kommen auch viel billigere Doppelkerne in den Baureihen Pentium G3000 und Core i3-4000. Auf noch billigere Ausführungen muss man aber weiter warten: Für einen Celeron G1800 ist noch kein Vorstellungstermin bekannt.

Die Dual-Cores haben nicht bloß weniger Kerne, sondern auch kleinere L3-Caches und weniger Funktionen – etwa keinen Turbo. Anders als bisher gönnt Intel nun aber auch den Core-i3-Typen die zusätzlichen Befehle für AES-Verschlüsselung (AES-NI); das ist beispielsweise für kleine Server interessant, die Daten verschlüsselt speichern sollen. Bei AES-NI handelt es sich zwar nicht um eine zusätzliche Krypto-Einheit, sondern nur um spezielle Befehle, welche die ohnehin vorhandenen Rechenwerke belasten. Doch mit Software, die AES-NI nutzt, kann das Ver- und Entschlüsseln nach Advanced Encryption Standard deutlich schneller gehen als ohne.

Außer den neuen Dual-Cores bringt Intel auch zwei neue Quad-Cores, die Lücken füllen. Der Core i7-4771 ist dabei vor allem für PC-Hersteller gedacht: Er erreicht dieselbe Frequenz wie der Core i7-4770K, ist aber nicht so leicht übertaktbar – was Intel ohnehin nur auf Z87-Mainboard wünscht [2]. Anders als die K-Typen unterstützt er Trusted Execution (TXT) und I/O-Virtualisierung (VT-d), falls die Mainboard-Firmware das erlaubt.

Die Pentiums [3] unterstützen außer AES-NI auch AVX und AVX2 nicht, die Core i3 [4] immerhin AVX, aber nicht AVX2. Details liefert Intels Prozessordatenbank ARK.

[Update:] Mittlerweile hat Intel die ARK-Datenbank überarbeitet, das Specification Update ist aber noch auf dem alten Stand. Laut ARK haben die Core i3-4300 die GPU HD 4600, in den i3-4100 steckt HD 4400. Außerdem wird nun auch AVX 2.0 genannt und nicht mehr bloß AVX. [/Update]

Verwirrend ist die Kennzeichnung der CPU-Generation, welche Intel in die Typennummer einbaut: Bei Core i3, i5 und i7 tragen Haswell-Ausführungen 4000er-Nummern, bei den Pentiums aber 3000er-Nummern und beim Celeron 1800er-Nummern. Für die vor zwei Jahren vorgestellten LGA2011-Mainboards werden neue Ivy-Bridge-Prozessoren erwartet, die dann wohl Core i7-4900 heißen werden, wie Intels Product Change Notification (PCN) 111943-01 verrät [5] (PDF-Datei). (ciw [6])

URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1946542

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Intels-neue-CPU-Generation-Haswell-1874638.html
[2] https://www.heise.de/news/Board-Hersteller-und-Intel-streiten-um-Overclocking-Sperre-bei-Haswell-CPUs-1922329.html
[3] http://ark.intel.com/products/series/77772
[4] http://ark.intel.com/products/series/77750
[5] https://qdms.intel.com/dm/d.aspx/0AE6AC17-C821-46E1-8BC9-7B450BCDDD21/PCN111943-01.pdf
[6] mailto:ciw@ct.de

Copyright © 2013 Heise Medien