Intels nächste Itanium-Generation "Montecito" mit Doppelkern

Intels Itanium-Welle rollt langsam, aber sie rollt: Insgesamt sechs verschiedene Prozessoren der 64-Bit-Familie hat Intel derzeit in der Entwicklung.

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Von
  • Andreas Stiller

Intels Itanium-Welle rollt langsam, aber sie rollt: Insgesamt sechs verschiedene Prozessoren der 64-Bit-Familie hat Intel derzeit in der Entwicklung. Der Madison in 0,13-µm-Technologie mit integriertem 6-MByte-L3-Cache soll in diesem Sommer mit 1,5 GHz Takt herauskommen, daneben eine kleinere Version mit Codenamen Deerfield. Fürs nächste Jahr ist der Madison II geplant, auch noch in 0,13 µm aber mit 9 MByte L3-Cache. Mit dem Wechsel zur 90-Nanometer-Technologie sollen dann im Jahre 2005 -- ähnlich wie bei IBMs Power4-Prozessor schon jetzt -- zwei Kerne in einem Chip zusammengefasst werden.

Der mit Codenamen Montecito bezeichnete Prozessor (nach einem Vorort des hübschen Universitätsstädtchen Santa Barbara, bekannt durch Charlie Chaplins berühmtes Montecito Inn) besitzt das gleiche Package Format (Pin Array Carrier) PAC611 und Busprotokoll wie die Single-Core-Vorläufer, womit interessante Upgrade-Pfade vorgezeichnet sind.

Während Intel diese Roadmap-Informationen zu den weiterhin unter dem "Brandnamen" Itanium 2 antretenden Prozessoren offiziell bestätigte, hüllt sich die Firma zu den anderen beiden Itanium-Prozessoren noch in Schweigen. In den "Chivano" sollen diverse Alpha-EV8-Designtechniken eingeflossen sein - Intel hat sowohl die Rechte am Alpha-Design als auch deren Entwickler von Compaq/Digital übernommen.

Zu diesen EV8-Techniken, die der jetzige Intel-Fellow Joel Emer vor drei Jahren auf dem Microprocessor Forum vorstellte, gehört auch ein vierfaches SMT (Simultanious Multithreading). So eine Technik hat Intel für die 32-Bitter in einfachster Form (zweifach SMT) unter dem Namen Hyper-Threading bereits eingeführt. Möglicherweise wird man Hyper-Threading bei den Itaniums aber schon vor Chivano bewundern dürfen.

Eigentlich waren die Doppelkerne in der Itanium-Familie erst für spätere Prozessoren eingeplant. Doch der Erfolg der IBM-Power4-Familie, die geplanten Doppelprozessoren UltraSparc IV von Sun in diesem Jahr und vielleicht auch die mögliche Konkurrenz der AMD-Opterons haben Intel wohl zu dieser Änderung der Roadmap bewogen. (as)