Jaguar und Land Rover entwickeln lernendes Auto
Ob perfekte eingestellte Wohlfühltemperatur oder Terminen wegen Stau verschieben: Wie das lernende Auto der Zukunft dem Fahrer unter die Arme greifen kann, zeigten Entwickler von Jaguar und Land Rover.
Noch ehe der Motor läuft, weiß das Auto, wohin die Reise gehen soll. Es stellt schon mal die Wohlfühltemperatur ein und legt die Lieblingsmusik des Fahrers auf. Wenn es nach den Entwicklern von Jaguar und Land Rover geht, bekommen die Fahrzeuge von Morgen beinahe hellseherische Fähigkeiten. Das hat das Unternehmen bei einer Veranstaltung im britischen Gaydon skizziert.
Das lernende Auto von morgen soll den Fahrer so aufmerksam beobachten, dass es dessen Gewohnheiten, Vorlieben und Routinen kennt. "Daraus können wir auf die jeweils nächsten Aktionen schließen und zum Beispiel die Bedienung erleichtern oder ganz automatisieren", sagte ein Entwickler. Dann müsse niemand mehr selbst die Sitzheizung aktivieren oder das Radio einschalten, wenn es draußen kalt ist und er auf dem Weg zur Arbeit gerne Nachrichten hört.
Zukunftsvision von Jaguar und Rover (3 Bilder)
(Bild: Jaguar Land Rover)
Jaguar und Land Rover wollen es aber nicht bei der Datensammlung im Fahrzeug belassen: Die Entwickler haben auch eine Verknüpfung mit Cloud-Diensten und dem elektronischen Terminkalender des Fahrers im Sinn, um zum Beispiel automatisch auf Flugverspätungen reagieren zu können oder Verabredungen an die Verkehrslage anzupassen. Selbst an das Mitnehmen des Schulranzens kann die Elektronik erinnern, wenn es am Montagmorgen ins entsprechende Stadtviertel geht, ohne dass vor der Fahrt die Kofferraumklappe geöffnet wurde. Noch ist das lernende Auto zwar nur eine Vision und einen konkreten Einführungstermin nannten die Entwickler noch nicht. "Doch wir arbeiten mit Hochdruck an einer schnellen Umsetzung", hieß es.
Parallel dazu haben die Entwickler auch noch ein neues Head up Display für die Windschutzscheibe vorgestellt, den "Jaguar Virtual Windscreen". Dabei soll die gesamte Scheibe genutzt werden, um ein 3D-Bild der Fahrzeuginstrumente abzubilden. Der Fahrer müsste dann nicht mehr den Blick von der Straße nehmen, um etwa die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Ebenfalls kann auch eine Ideallinie eingeblendet werden. Wann diese Technik in Fahrzeugen zu finden sein wird, ist noch offen.
(Mit Material der dpa) / (axk)