Japaner wollen Asteroiden angraben

Von der japanischen Insel Kagoshima ist am Freitag eine Sonde ins All gestartet, die erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde bringen soll.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Von Kagoshima auf der japanischen Insel Kyushu ist am Freitag eine Sonde ins All gestartet, die erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde bringen soll. Der unbemannte Flugkörper MUSES-C soll den Asteroiden rund fünf Monate lang umkreisen und 1998SF36 dabei drei Mal berühren, Projektile abfeuern und die aufgewirbelten Gesteinsbrocken einfangen. Die Bodenproben sollen in einer eigenen Kapsel zur Erde geschickt werden, die im Sommer 2007 in der Nähe der südaustralischen Stadt Woomera landen soll.

Vor der Probenahme soll die japanische Sonde eine Platte mit 877.490 eingravierten Namen, die per Internet bei der Planetary Society of Japan eingetragen wurden, auf dem Asteroiden deponieren. 1998SF36 ist nur 690 Meter lang und 300 Meter breit; er gehört zu den nächsten Nachbarn der Erde. Mit der Mission wollen die Japaner neben der Gewinnung von rein wissenschaftlichen Erkenntnissen auch die Fortschritte ihres Weltraumprogramms demonstrieren. Erst im März hatten sie ihre ersten Spionagesatelliten in den Orbit gebracht.

Im Jahr 2001 sammelte eine NASA-Sonde Daten von der Oberfläche des Asteroiden Eros. Nach Erfüllung ihrer wissenschaftlichen Aufgabe landeten die NASA-Techniker die Sonde auf dem Asteroiden. (wst)