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KI-Entwicklerkit für Edge-IoT mit Intel-Technik

Christof Windeck
AAEON UP Core Plus mit Kühlkörper und Erweiterung UP Net Plus

AAEON UP Core Plus mit Kühlkörper und Erweiterung UP Net Plus

(Bild: AAEON)

Die Macher der x86-Entwicklerboards UP und UP² kündigen einen Bausatz für ein lüftlerloses Edge-IoT-System mit dem KI-Coprozessor Movidius Myriad 2 und dem FPGA Cyclone 10 GX von Intel/Altera an.

Auf der Fachmesse Embedded World zeigt die Asus-Tochterfirma AAEON ein Entwickler-Kit für Edge-IoT-Systeme mit KI-Funktionen und programmierbarem Hardware-Chip (FPGA). Das Basismodul gehört zur Familie der UP-Boards [1] mit sparsamen System-on-Chip-(SoC-)Prozessoren der Intel-Atom-Familie. Auf dem UP Core Plus sitzt ein Apollo-Lake-SoC mit zwei oder vier x86-64-Kernen, also ein Atom x5-E3940, Atom x7-E3950 [2], Celeron N3350 oder Pentium Silver N4200 [3]. Dazu kommen 2 bis 8 GByte aufgelötetes DDR4L-SDRAM und 32 bis 64 GByte eMMC-Flash. Ein WLAN-Adapter (802.11ac mit zwei Streams) inklusive Bluetooth 4.2 ist aufgelötet.

Als Schnittstellen stehen unter anderem DisplayPort (DP), eDP, USB 3.0, MIPI-CSI und zwei Docking-Stecker mit je 100 Kontakten bereit. An letztere docken die Erweiterungskarten UP AI Plus [4] mit FPGA und UP Net Plus [5] mit vier Gigabit-Ethernet-Chips (Intel I211-AT) an. Jede dieser Karten besitzt wiederum eine Fassung für eine PCI Express Mini Card (mini-PCIe) und kann beispielsweise das Modul UP AI Core [6] aufnehmen.

AAEON UP Core Plus und Erweiterungen (0 Bilder) [7]

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Letzteres ist mit dem KI-Beschleuniger Myriad 2 der Intel-Tochter Movidius bestückt; er ist vor allem für die Verarbeitung von Videodatenströmen gedacht und kommt etwa in Drohnen von DJI zum Einsatz, aber auch auf dem etwa 80 Euro teuren USB-Stick Movidius Neural Compute Stick [9]. Das UP AI Core kann man für knapp 70 US-Dollar im UP-Shop vorbestellen.

Zum UP AI Plus sind noch keine Preise bekannt. Es ist mit einem Cyclone GX 10 672 mit 105.000, 150.000 oder 220.000 logischen Elementen bestückt sowie mit 2 GByte eigenem DDR3L-SDRAM und 512 MByte SPI-Flash. Das UP AI Plus hat eigene Schnittstellen wie Gigabit Ethernet, USB 3.0 und einen HDMI-Eingang.

Auch zum UP Net Plus gibt es noch keine Preisangabe; das Modul stellt außer den vier GE-Ports und dem Mini-PCIe-Slot auch eine SIM-Fassung und einen SATA-Port bereit.

Das UP Core Plus [10] läuft unter Linux (Ubuntu, Debian, Yocto), Windows 10 (auch IoT Core) oder Android 6.0.

Die Entwicklungsumgebung für UP AI Core beziehungsweise den Movidius Neural Compute Stick verlangt derzeit Ubuntu 16.04 [11]. Der Stick läuft aber etwa auch an einem Raspberry Pi 3.

Der UP AI Plus mit Cyclone-FPGA lässt sich unter Windows 10, Ubuntu und Yocto Linux nutzen, aber man braucht auch passende Treiber für die jeweils programmierte Hardware-Funktion. (ciw [12])


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[1] https://www.heise.de/news/Arduino-Create-unterstuetzt-neue-Intel-basierte-IoT-Plattformen-3878548.html
[2] https://www.heise.de/news/Intel-bringt-neues-Atom-SoC-fuer-IoT-und-Embedded-Systems-3357535.html
[3] https://www.heise.de/news/Apollo-Lake-Intel-renoviert-Atom-Pentium-und-Celeron-3311646.html
[4] http://www.up-board.org/ai-edge/ai-plus/
[5] http://www.up-board.org/ai-edge/net-plus/
[6] http://www.up-board.org/ai-edge/ai-core/
[7] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_3980627.html?back=3980329;back=3980329
[8] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_3980627.html?back=3980329;back=3980329
[9] https://www.heise.de/news/1-Watt-Rechenstick-Movidius-Neural-Compute-Stick-fuer-maschinelles-Sehen-3780324.html
[10] http://www.up-board.org/ai-edge/up-core-plus/
[11] https://developer.movidius.com/start
[12] mailto:ciw@ct.de