Fotoeditor Skylum Luminar Neo: KI-Steuerung soll Fotos verbessern

Künstliche Intelligenz soll die Zukunft der Bildbearbeitung sein. Einige ausgesuchte Fleißaufgaben erledigt Luminar Neo von Skylum bereits automatisch.

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Luminar Neo erzeugt eine Tiefenmap und soll damit Bildbereiche selektiv bearbeiten können.

(Bild: Skylum)

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Der Software-Hersteller Skylum hat den Fotoeditor Luminar Neo veröffentlicht, der Fotos hauptsächlich über künstliche Intelligenz verbessern soll. Dazu nutzt er KI-gesteuerte Dialoge mit Namen wie NeubelichtungAI oder solche zum Entfernen von Stromleitungen und Staubflecken. Einige dieser Funktionen sind bereits aus dem Vorgänger LuminarAI bekannt. Herzstück des Programms ist die „Luminar Engine“. Sie analysiert geöffnete Fotos zunächst mithilfe künstlicher Intelligenz.

Einer der Hauptdialoge NeubelichtungAI erstellt eine Tiefenkarte, die dem 2D-Foto eine dritte Dimension hinzufügt. Anhand der gewonnenen Tiefeninformation soll sich die Szene gezielt ausleuchten lassen. Auch die Farbtemperatur lässt sich damit für nahe und ferne Objekte separat ändern. Die Funktion eignet sich beispielsweise, um in Porträts den Hintergrund unabhängig vom Vordergrund zu beleuchten.

Die Schaltflächen zum Entfernen von Stromleitungen und Staubflecken widmen sich der spezifischen Retusche oft störender Elemente. In Landschaftsaufnahmen lassen sich unliebsame Stromleitungen automatisch erkennen und retuschieren. Auf ähnliche Weise eliminiert ein anderer Dialog Dreck und Rückstände in Scans analoger Fotos.

Luminar Neo erstellt eine Tiefenmap, über die man Bildbereiche gezielt neu beleuchten kann.

Der im Original etwas sperrig betitelte Dialog "Portrait Background RemovalAI" wählt Porträtmotive automatisch aus und entfernt den Hintergrund. MaskAI hilft beim Maskieren von anderen Motiven.

Auch bereits in LuminarAI enthaltene Dialoge sind enthalten wie HimmelAI, das beim Austauschen des Himmels hilft, und AtmosphäreAI zum Entfernen von Dunst. Über Luminar Share importiert Luminar Neo Fotos von mobilen Geräten.

Über die Funktion "Radieren" retuschiert das Programm selbstständig Stromleitungen oder Staub und Kratzer.

Davon abgesehen bringt Luminar Neo Werkzeuge mit, die aus anderen Bildbearbeitungsprogrammen und Raw-Entwicklern bekannt sind: Es unterstützt Ebenen, einen Dialog zum Verfeinern von Masken, Stile für Bildlooks, Dialoge für Schwarz-Weiß-Umsetzung, Entrauschen und Vignettierung. Die Stile stammen von professionellen Fotograf:innen. Der Workflow sieht vor, dass man zunächst ein Preset für einen Bildlook anwendet, dann beispielsweise Stromleitungen mit Powerline Removal retuschiert und anschließend mit manuellen Werkzeugen weiterarbeitet.

Gegenüber LuminarAI soll Luminar Neo schneller arbeiten. Unter macOS arbeitet das Programm nach Angaben von Hersteller Skylum beim Öffnen von Raw-Dateienvetwa doppelt so schnell, unter Windows um etwa ein Drittel schneller.

Über Voreinstellungen kann man Fotos farblich verfremden. Die Presets stammen von professionellen Fotografen.

Luminar Neo steht ab sofort im App Store für macOS und im Microsoft Store für Windows zur Verfügung. Es läuft eigenständig sowie als Plug-in in Lightroom Classic, Photoshop und Apple Photos. Das Programm kostet 79 US-Dollar.

(akr)