Klotzen statt kleckern: TI baut Fabs für bis zu 41 Milliarden US-Dollar

Texas Instruments genehmigt sich ein weiteres Halbleiterwerk für 11 Milliarden US-Dollar. Somit entstehen zeitnah drei TI-Fabs, zwei weitere sind optional.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
TI-Fab in Utah

Texas Instruments' Halbleiterwerk in Utah. Im blau markierten Bereich soll der Neubau entstehen.

(Bild: Texas Instruments)

Lesezeit: 2 Min.

Der US-Hersteller Texas Instruments (TI) wedelt mit den Scheinen: Bis zu 41 Milliarden US-Dollar lässt sich die Firma neue Produktionsstätten für Halbleiterbauelemente kosten – natürlich abzüglich staatlicher Subventionen, unter anderem im Rahmen des US Chips Act.

In den sogenannten Fabs stellt TI Leistungshalbleiter und Embedded-Prozessoren her, vornehmlich für Autos. Dazu gehören etwa Stromwandler, Power-Management-Schaltungen (PMICs) oder digitale Signalprozessoren (DSPs).

Die jüngste Ankündigung umfasst ein 11 Milliarden US-Dollar teures Halbleiterwerk im US-amerikanischen Lehi, Utah. Die Produktionsstätte entsteht direkt neben einem Werk, das TI im Sommer 2021 von Micron übernommen hat. Ursprünglich gehörte es dem Joint-Venture Intel-Micron Flash Technologies (IMFT) und produzierte Phasenspeicher vom Typ 3D Xpoint, den Intel bei den eigenen Optane-SSD und -Riegeln verwendet hat.

Der Bau soll noch im zweiten Halbjahr 2023 beginnen. Ab 2026 sollen beide Fabs im Tandem Halbleiterbauelemente mit Strukturbreiten von 65 und 45 Nanometern auf 300 mm großen Silizium-Wafern herstellen – das reicht für viele Automotive-Bauteile völlig aus. TI versteht dann beide Werke als Teil eines gemeinsamen Fab-Komplexes.

Der Utah-Gouverneur Spencer J. Cox schreibt, dass es sich um die größte wirtschaftliche Investition der Geschichte Utahs handelt. Das lässt sich der Staat auch etwas kosten: Über 20 Jahre hinweg spart TI 30 Prozent der in Utah anfallenden Steuern, wenn vertraglich festgelegte Kriterien erfüllt werden. Dazu dürfte die Anzahl der Beschäftigten zählen – 800 neue Jobs sollen direkt im Werk entstehen, Tausende weitere unter anderem bei Zulieferern und in der Logistik.

Weitere Förderungen dürften von der US-Regierung aus dem US-Chips-Act-Topf kommen, werden aber nicht offengelegt.

In Sherman, Texas, baut TI derzeit zwei weitere Halbleiterwerke; noch einmal zwei weitere folgen später bei Bedarf. Die Gesamtinvestitionen zusammen mit der Utah-Fab belaufen sich dann auf 41 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich hätte TI somit sechs bis acht Halbleiterwerke: DMOS6 (Dallas), RFAB1 und RFAB2 (Richardson, Texas), LFAB (Lehi, Utah; zählt TI als einzelnes Werk) und die zwei bis vier in Sherman. Die frühere Zögerlichkeit beim Kapazitätsausbau scheint damit abgelegt zu sein.

(mma)