Kontaktversuch beendet: Kometenlander Philae antwortet (noch) nicht

Ein erster ausgiebiger Versuch, wieder Kontakt zum Kometenlander Philae herzustellen, wurde nun abgebrochen. In den vergangenen Tagen hat er sich nicht zurückgemeldet, das heißt aber nicht, dass er nichts empfangen hat.

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Kontaktversuch beendet: Kometenlander Philae antwortet (noch) nicht

In diesem Areal auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko wird Philae vermutet – auf der Aufnahme wäre er etwa drei Pixel groß.

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Die versuchte Kontaktaufnahme mit dem Kometenlander Philae wurde am Freitagmorgen vorerst ergebnislos beendet. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mitteilte, wurde die Kommunikationseinheit des Orbiters Rosetta um 5 Uhr MEZ deaktiviert. Philae hatte sich auf die seit dem 12. März erfolgten Kontaktversuche hin nicht zurückgemeldet. Das heiße aber nicht, dass er funktionsunfähig ist: Den Forschern zufolge könnte es nur einfach noch zu kalt sein. Der Lander könnte aber auch erwacht sein und lediglich noch nicht genug Sonnenenergie erhalten, um auch zu antworten.

ESA-Mission Rosetta

Rosetta war zehn Jahre zu dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs. Die ESA-Sonde und der Lander Philae sollen den Himmelskörper aus dem Orbit und auf der Oberfläche erforschen.

Die ESA-Sonde Rosetta im Orbit des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko hatte am hatte 12. März begonnen, gezielt in Richtung des Himmelskörpers zu funken und auf eine Antwort zu warten. Auch wenn immer noch nicht bekannt ist, wo genau darauf sich Philae befindet, sei das Gebiet ja ungefähr eingegrenzt und außerdem gebe es ja die Erfahrungswerte zur Sonneneinstrahlung in den Stunden nach der Landung. Insgesamt sollten elf Kontaktversuche unternommen werden. Da die aber kein Ergebnis lieferten, warte man nun auf die nächsten günstigen Konstellationen in der ersten Aprilhälfte.

Philae war vergangenen November nach zehnjähriger Reise wohlbehalten auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gelandet – anders als vorgesehen allerdings an einer schattigen Stelle. Er hatte noch zahlreiche Daten senden können, war dann aber wegen Strommangels in eine Art Winterschlaf gefallen. Inzwischen dürften den Lander wieder mehr Sonnenstrahlen erreichen und die Forscher hoffen, dass er nun bald genug Saft hat, um sich zurückzumelden. Aber um Daten tatsächlich versenden zu können, braucht der Lander mit 19 Watt deutlich mehr Energieleistung als die fürs Aufwachen nötigen 5,5 Watt. Zudem müsse es im Inneren auch wärmer als minus 45 Grad Celsius sein, hieß es weiter.

Die ersten Bilder vom Kometen nach der Landung von Philae (14 Bilder)

Dieses Bild zeigt einen Fuss von Philae vor dem Kometenboden.
(Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA)

(mho)