Kryptofinanz-Dienst Nuri geht in Insolvenz

Auch in Deutschland macht sich der Kryptowinter bemerkbar: Das Fintech Nuri aus Berlin muss sich wegen schwierigem Marktumfeld insolvent melden.

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(Bild: Shutterstock)

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Das Berliner Kryptofinanz-Startup Nuri hat beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz angemeldet. Als Grund nannte das Unternehmen ein herausforderndes Geschäftsumfeld mit Abkühlung an den Kapitalmärkten und negativer Entwicklung bei den Kryptowährungen. "Wir sind zuversichtlich, dass das Insolvenzverfahren in der aktuellen Unternehmenssituation die beste Grundlage darstellt, um ein langfristig tragfähiges Sanierungskonzept zu entwickeln", sagte Chefin Kristina Walcker-Mayer.

Zuvor hatte der Branchendienst Financefwd unter Berufung auf Insider berichtet, dass Nuri bereits schon länger auf der Suche nach Geldgebern gewesen sei, was sich zuletzt zugespitzt habe. Nuri habe wohl eine Geldspritze um die 30 Millionen bis 40 Millionen Euro angestrebt – offenbar ohne Erfolg.

Nuri hat eigenen Angaben nach rund 500.000 Kunden und zuletzt ein Vermögen in Höhe von 325 Millionen Euro verwaltet. Das ursprünglich unter dem Namen Bitwala gegründete Start-up verbindet Kryptowährungshandel und Onlinebanking-Dienste. Bis auf Weiteres sollen die App sowie die Produkte und Dienstleistungen von Nuri unverändert fortgeführt werden.

Die Einlagen der Kunden seien dabei nicht betroffen, versicherte Nuri. Sowohl über ihre Euro-Guthaben auf den Bankkonten als über die Bitcoin- und Ether-Guthaben in den "Krypto-Wallets & Vaults" könnten Nutzer frei verfügen und sie auch in vollem Umfang abheben. Gleiches gelte auch für die "Nuri-Pot-Investments". Sowohl die Bankkonten als auch die Krypto-Einlagen laufen über die Bank Solaris, die als sogenannter Whitelabel-Partner im Hintergrund arbeitet.

Keinen Zugriff auf ihrer Einlagen haben aber nach wie vor die Kunden, die in Bitcoin-Ertragskonten einzahlten. Für diese Konten versprach Nuri seiner Kundschaft bis zu 3 Prozent Rendite auf Bitcoin-Einlagen. Dafür wurden eingezahlte Coins, vermittelt über den Bankpartner Solaris, an die Zins-Plattform Celsius aus den USA weitergereicht. Die hatte ihrerseits im Juli Insolvenz angemeldet und zuvor noch alle Abhebungen von Einlagen gesperrt. Wie es hier für die Betroffenen weitergeht, ist noch offen.

(axk)