CES

LG Smart-TVs: Mehr OLEDs, mehr KI, mehr Personalisierung

LG bringt zur CES neue Smart-TVs und setzt dabei vor allem auf OLEDs und KI. Quick-Cards sind out, stattdessen sollen Nutzer per KI auf den WebOS-TVs navigieren

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(Bild: LG)

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Inhaltsverzeichnis

LG will bis 2026 etwa 100 Millionen smarte Fernseher mit WebOS-Betriebssystem verkaufen – ausgehend von 200 Millionen bisher verkauften Modellen –, versprach LGs CEO Park Hyoung-sei im Vorfeld der CES. Dafür bringt der koreanischen Hersteller allerhand TV-Neuheiten, darunter die OLED-Generation M4, G4, C4 und B4.

So findet sich unter den drahtlos angebundenen Fernsehern erstmals ein Modell mit 65-Zoll-Diagonale; insgesamt stehen damit vier M4-Modelle in 65, 77, 8- und 97 Zoll mit ausgelagerter Anschlussbox zur Verfügung. Die Geräte aus der G4-Reihe nutzen die gleichen Panels wie M4, ihre Signalanschlüsse sind aber direkt im Gehäusen integriert und sie werden anders als die G3 zumindest teilweise mit einem Standfuß ausgeliefert. M4 ist dagegen für die Wandaufhängung gedacht, nur den größten 97-Zöller gibt es mit Standfuß. Sowohl M4 als auch G4 nutzen ein OLED-Evo-Panel mit Mikrolinsenraster (MLA), die kleineren Modelle zusätzlich die neue Light Control Architecture, die den Brightness Booster Max per Software optimiert.

Dies soll die Schirmhelligkeit um 70 Prozent und die Spitzenleuchtdichte um 150 Prozent erhöhen – allerdings vergleicht LG mit ungenannten "herkömmlichen" OLEDs. Absolute Zahlen nennt der Hersteller nicht, ebenso wenig Vergleichswerte zur Vorgeneration.

Der neue Alpha-KI-Prozessor der Generation 11 soll in den M4- und G4-TVs die Bild- und Audioqualität verbessern, indem er die Bilder auf Pixelebene analysiert, um Objekte und Hintergründe nachzuschärfen. Außerdem soll die Farbgebung weiter optimiert werden, indem die KI häufig verwendete Farbtöne analysiert und verstärkt, mit denen Filmemacher Emotionen vermitteln. Das Dynamic Tone Mapping Pro analysiert Helligkeitsschwankungen und stimmt damit Helligkeit und Kontrast feiner ab, um Szenen am Schirm mehr Tiefe zu verleihen.

Die meistgekaufte C4-Serie nutzt stattdessen einen überarbeiteten Alpha-9-Prozessor und muss mit einem einfacheren Brightness Booster auskommen, soll aber etwas heller sein als die Vorgänger aus der C3-Serie. Alle Fernseher aus den Serien M4, G4 und C4 unterstützen künftig einen Bildrefresh von 144 Hertz, nur das 97-zöllige OLED-TV aus der M4-Reihe ist davon ausgenommen. Die erhöhte Bildrate ist die größte Neuerung der C4-Serie. Interessant ist sie somit vor allem für Leute, die den Fernseher am PC betreiben wollen; Spielkonsolen wie Microsofts Xbox Series X und Sonys Playstation 5 können maximal 120 Bilder pro Sekunde ausgeben.

Nvidia hat die TVs gemäß G-Sync Compatible zertifiziert, AMD nach Freesync Premium. An PCs und Konsolen können die Geräte somit eine variable Refreshrate (VRR) ausgeben und zudem die Latenzen niedrig halten (ALLM).

LGs OLED-TVs aus den Serien M4, G4 und C4 verstehen sich jetzt auf 144 Bilder pro Sekunde, das Game Dashboard erlaubt schnelle Bildeinstellungen während des Spiels.

(Bild: LG)

Alle TV-Modelle bis runter zur B4-Reihe integrieren jetzt vier HDMI-Anchlüsse in Version 2.1 – HDMI 2.0 verabschiedet sich damit auch aus der B-Serie. Unter den B4-Modellen gibt es nun auch ein 48-Zoll-Display.

Die Nutzerführung seiner Smart-TVs hat LG wieder umgestellt – das Kacheldesign mit den Quick-Cards hat sich offenbar nicht so bewährt wie gedacht. Stattdessen sollen die Nutzer jetzt stärker über Empfehlungen auf der WebOS-Oberfläche navigieren. Unter dem neuen WebOS in Version 24 kann man nun bis zu zehn Benutzerprofile erstellen, die jeweils eigene Empfehlungen und damit auch eine eigene Oberfläche bekommen. Die Nutzer der Serien M4, G4 und C4 sollen künftig mit einem eingebauten Fernfeldmikrofon anhand ihrer Stimmen automatisch erkannt werden – was in Familien oder WGs für Zwist sorgen könnte. Die Stimmerkennung will LG zunächst in den USA und Südkorea einführen.

Neben OLEDs hat LG weiterhin LCD-TVs im Programm. Diese nutzen Mini-LEDs im Backlight und verbessern die Farben mit Quantenpunkten und einem NanoCell-Gelbfilter.

(Bild: LG)

Im Rahmen seines neuen "WebOS Re:New"-Programms verspricht LG, fünf Jahre lang kontinuierliche WebOS-Upgrades für bestehende Smart-TV-Besitzer. Das Angebot gilt für alle OLED-TVs ab 2022 und 8K-QNED-TVs mit Mini-LEDs und alle aktuellen Modelle aus dem Jahr 2024. Künftig sollen weitere Produktfamilien dazukommen.

Geräte mit WebOS 24 unterstützen zudem den Smart-Home-Standard Matter, Apple Airplay und Google Chromecast für die Spiegelung von Inhalten eines Mobilgeräts auf den großen TV-Schirm.

In seiner QNED-TV-Familie setzt LG auf LCD-Technik in Kombination mit farbverstärkenden Quantenpunkten und NanoCell für sattere Farben. Die Displaypalette reicht hier von 43, 50, 55, 65, 75 und 86 bis 98 Zoll, letzteres ist als neue Größe dazugekommen. Fein dimmbare Mini-LEDs im Backlight sollen für hohe Kontraste sorgen, auch hier optimiert eine KI die Farben. Mit einem Personalized Picture Wizard genannten Tool können Nutzer die Bildqualität auf ihre eigenen Bedürfnisse ausrichten, indem sie bevorzugte Bilder aus einer vorgegebenen Auswahl wählen, an die die Bildgebung des TVs angepasst wird. Für Puristen gibt es weiterhin den Filmmaker-Modus, der die Darstellungsoptimierungen einschränkt und das Bild so wiedergibt, wie es die Filmemacher beabsichtigt haben.

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