Mit Rust und bunt: LSDeluxe, Neuentwicklung von GNUs List​ für das Terminal

Das Open-Source-Projekt LSDeluxe will Verzeichnisinhalte moderner und übersichtlicher präsentieren als der Standard-List-Befehl.

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(Bild: Erzeugt mit Midjourney, bearbeitet durch iX)

Lesezeit: 2 Min.

List, oder kurz ls, gehört zu Standard-Befehlen der Kommandozeile. Mit Version 1.0 von LSDeluxe, kurz LSD oder als Befehl lsd, ist nun ein Tool erschienen, das den alten GNU-Befehl modernisieren soll. Wie auch der alte ls-Befehl zeigt lsd die Inhalte von Verzeichnissen inklusive ihrer Eigenschaften, will die Inhalte aber ansprechender präsentieren.

Nach der Eingabe des lsd-Befehls zeigt das Tool den Usern an, wem die Dateien im jeweiligen Verzeichnis gehören, welche Zugriffsrechte vorliegen, um welche Datei-Typen es sind handelt, das letzte Änderungsdatum und die Dateigröße – auf Wunsch alles farbkodiert und samt passender Icons.

So präsentiert LSDeluxe den Inhalt eines Beispiel-Verzeichnisses.

(Bild: LSDeluxe)

Wie LSDeluxe den Verzeichnisinhalt dabei präsentiert, können Anwender selbst bestimmen. Über YAML-Dateien lassen sich die Konfiguration (config.yaml) und Farbthemen (colors.yaml) anpassen. Neben individuellen Farben lässt sich so auch einstellen, wann LSD die Begriffe überhaupt einfärbt und wie detailliert es die einzelnen Informationen darstellt.

Vor dem Einsatz von LSD müssen User Schriftarten installieren, namentlich entweder powerline nerd-font oder font-awesome. Wer sich nicht vom altgedienten und ins Muskelgedächtnis übergangenen ls verabschieden möchte, kann wie üblich über die eigene Shell-Konfigurationsdatei mit alias ls='lsd' festlegen, dass Eingaben von ls künftig nur noch lsd verwenden.

Bei LSDeluxe handelt es sich um ein Open-Source-Projekt nach Apache-2.0-Lizenz. Das Tool ist vollständig in Rust geschrieben, wodurch es sich auch von seinem in Ruby geschriebenen Vorbild Color LS abhebt. Das Tool ist entweder über die Kommandozeile und zahlreiche Paketmanagement-Systeme installierbar – die Github-Seite des Projekts beschreibt das Vorgehen bei einigen der größten Linux-Distributionen – oder über vorkompilierte Binärdateien für Linux, macOS und Windows.

(jvo)