Landung auf Asteroiden Itokawa doch geglückt

Die Sonde Hayabusa sollte den Planetoiden nur kurz touchieren, eine Stahlkugel in den Kometen schießen und die aufspritzenden Partikel mit einem Saugrohr einsammeln.

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Der japanische Forschungssatellit Hayabusa ist am Sonntag entgegen ersten Meldungen doch auf dem Asteroiden Itokawa gelandet. Dies teilte am heutigen Mittwochabend japanischer Ortszeit die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa mit. Am Sonntag hatte sie nach ersten Datenauswertungen noch erklärt, der Landeversuch sei fehlgeschlagen. Allerdings hat der Satellit bei seinem Touch-down nicht wie geplant eine Bodenprobe entnehmen können.

Da die Anziehungskraft des Asteroiden nur ein Hunderttausendstel der Erdanziehung beträgt, sollte die Sonde Hayabusa den Planetoiden nur kurz touchieren, eine Stahlkugel in den Kometen schießen und die aufspritzenden Partikel mit einem Saugrohr einsammeln. Die Sonde soll nun eine halbe Stunde anstatt wie geplant eine Sekunde auf Itokawa verharrt haben. Die Jaxa will am Donnerstag, den 24. November, entscheiden, ob am 25. November – wie bisher geplant – ein weiterer Anflug auf den Asteroiden unternommen werden soll.

Sollte die jetzige Analyse Bestand haben, könnte die Jaxa einen der größten Erfolge ihrer Geschichte feiern. Der 2003 gestartete Hayabusa soll als erstes Raumfahrzeug auf einem Asteroiden landen, eine Materialprobe entnehmen und bis 2007 zur Erde zurückbringen. Die USA hatten 2001 bisher nur einen Hinflug zu einem Asteroiden zustande gebracht. Von dem Projekt erhofft sich die Jaxa internationale Anerkennung als Weltraummacht und Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems. Der nach dem Pionier des japanischen Raketenbaus Hideo Itokawa benannte Himmelskörper soll aus der Anfangszeit des Sonnensystems stammen.

Nach der Ankunft am fast 300 Millionen Kilometer entfernten kartoffelförmigen, knapp 700 Meter langen Himmelskörper gab es jedoch zunächst Rückschläge. Ein erster Landeanflug Anfang November wurde abgebrochen, weil die Suche nach einem geeigneten Landeplatz schwieriger war als erwartet. Danach scheiterte der Abwurf der Robotersonde Minerva. (Martin Kölling, Tokio) / (wst)