Levin verteidigt AOL-Time-Warner-Fusion

Gerald M. Levin, der frühere CEO von Time Warner, hat erstmals zu Vorwürfen von Aktionären Stellung genommen, die Fusion mit AOL habe dem Unternehmen geschadet.

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Von
  • Christopher Hippler

Gerald M. Levin, der frühere CEO von Time Warner, hat laut New York Times erstmals zu Vorwürfen von Aktionären Stellung genommen, die Fusion mit AOL habe dem Unternehmen geschadet. Zur selben Zeit versucht er so, etwas Ballast von dem unter Druck geratenen AOL Firmengründer Steve Case zu nehmen.

Es sei "zu früh, um die Konsequenzen aus der Fusion abzusehen", erklärte Levin bei einem Kongress in London. Die Fusion werde sich auf lange Sicht schließlich lohnen. "Die Leute sind zu ungeduldig mit dem Auftreten neuer Geschäftskulturen. Es passiert nicht über Nacht, geschweige denn in einem Jahr, besonders wenn es sich um eine geänderte Geschäftsform handelt." Zur gleichen Zeit räumte Levin ein, dass möglicherweise nicht alles wie geplant verlaufen sei, aber "nach den Gesetzen der Mathematik" könne man ja "nicht immer Recht haben".

Mit seinen Stelllungnahmen versuchte Levin, die harte Kritik einiger Großaktionäre zu entschärfen. Diese halten ihm vor, dass er absichtlich durch die Fusion dem Wert der Aktie sichtlich geschadet hätte. Denn der CEO selbst hatte damals sein Jawort zu der Elefantenhochzeit beider Konzerne gegeben. Levin ist heute Berater von AOL Time Warner und Mitglied des Aufsichtrates der Federal Reserve Bank of New York und des New York Stock Exchange. (Christopher Hippler) / (wst)