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Linux-Kernel: Lizenz-Probleme bei altem ARM-FPU-Code

Thorsten Leemhuis

Der Linux-Kernels enthält Code zur FPU-Emulation auf alten ARM-Kernen, der möglicherweise nicht mit der Lizenz des Kernels kompatibel ist und daher entfernt werden soll.

Der ARM-Code des Linux-Kernels enthält im Verzeichnis arch/arm/nwfpe/ [1] Code, dessen Lizenz [2] eine Entschädigungsklausel umfasst. Diese ist nach Ansicht der Free Software Foundation (FSF) nicht mit dem Abschnitt 6 der vom Linux-Kernel verwendeten Lizenz GPL 2.0 [3] kompatibel. Das erklärte Russell King und kündigte an, den zur Emulation einer Gleitkommaeinheit (FPU/Floating-Point Unit) genutzten Code entfernen zu wollen. Linux-Erfinder Linus Torvalds sieht aber kein Problem und wehrt sich gegen die Entfernung, wie King später klarstellte [4].

In seiner Mail erläuterte King, die Entfernung des Codes sei ein größeres Problem für ARMv4 und ARMv5, da dort genutzten Userspace-Umgebungen auf die FPU-Emulation durch den Kernel angewiesen seien, die er entfernen will. Zwei andere Diskussionsteilnehmer merkten allerdings an [5], das viele Systeme nicht betroffen seinen, weil die FPU-Emulation dort schon seit Jahren durch Userspace-Code erfolge. King hat aber noch Systeme, wo er diese nicht nutzen kann. (thl [6])


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https://www.heise.de/-1840106

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[1] http://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/tree/arch/arm/nwfpe
[2] http://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/torvalds/linux.git/tree/arch/arm/nwfpe/softfloat.c
[3] http://www.gnu.org/licenses/gpl-2.0.html
[4] http://thread.gmane.org/gmane.linux.ports.arm.kernel/230304/focus%3D230523
[5] http://thread.gmane.org/gmane.linux.ports.arm.kernel/230304/focus%3D230444
[6] mailto:thl@ct.de