MWC: Carrier vs. Internetkonzerne - Netzbetreiber fordern ein "Level Playing Field"

Für die Netzbetreiber ist 2015 ein Messejahrgang mit vielen neuen Herausforderungen, aber auch Chancen. Wenn da nicht die Konkurrenz der Internetdienste wäre. Jetzt soll es der Regulierer richten.

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MWC:  Netzbetreiber fordern ein "Level Playing Field"

Telekom-CEO Tim Höttges in Barcelona

(Bild: heise online/vbr)

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2015 ist ein gutes Jahr. Der Mobile World Congress in Barcelona ist eine gute Gelegenheit, den Puls der Branche zu fühlen. In den vergangenen zehn Jahren, in denen die Messe in Barcelona zu Gast war, waren die großen Player nicht immer so selbstbewusst wie 2015. Die Mobilfunkbranche nimmt die zentrale Rolle an, die sie in der technischen Entwicklung der nächsten Dekade spielen wird.

Im diesjährigen Motto "Edge of Innovation" drückt sich dabei auch der Anspruch aus, nicht nur die Infrastruktur für andere zu stellen, sondern ganz vorne auf der Innovationswelle zu surfen. "Bald werden 50 Milliarden Geräte vernetzt sein", erklärte Telekom-CEO Tim Höttges am Montag zum Auftakt des MWC. Die Welt ändere sich grundlegend, nicht nur für die Verbraucher. "Und das ist erst der Anfang."

Das Internet der Dinge ist eine der treibenden Kräfte dieser Entwicklung. Aber auch Verbraucher besitzen immer mehr Geräte, die online sind. Für Netzbetreiber heißt das, sie müssen überall eine nahtlose Konnektivtät liefern. Höttges nennt es das technikneutrale Überall-Netz und sieht hier insbesondere Chancen für integrierte Carrier wie die Telekom, die Mobilfunk und Festnetz aus einer Hand liefern.

Nur weil die Branche vor großen Chancen steht, lösen sich die alten Probleme nicht in Luft auf – und neue kommen dazu. Inzwischen haben die Netzbetreiber akzeptiert, dass die Googles und Facebooks dieser Welt nicht mehr verschwinden. Um so lauter wird wieder der Ruf nach der Regulierung. "Die Regulierer müssen sich der Realität des Marktes stellen", forderte Höttges am Montag in Barcelona. Das heißt, gleiche Regeln für alle zu schaffen, und ein paar alte Zöpfe abschneiden – zum Beispiel die "zwanzig Jahre alte Preisregulierung".

Am Thema Sicherheit kommt der Mobile World Congress im Jahr 2015 nicht vorbei. "Unsere Geschäft beruht auf Vertrauen", wissen Höttges und seine Kollegen aus den Vorständen der europäischen Netzbetreiber. Zu viel sei in jüngster Vergangenheit passiert – Stichwort "Gemalto". Der Telekom-CEO spricht sich für europäische Datenschutzregeln aus. "Die Verbraucher wollen beides: Datenschutz und Sicherheit", ergänzt Vodafone-CEO Vittorio Colao. (vbr)