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Maqetta: Konkurrenz zu Flash und Silverlight

Harald Weiss

Auf der WebSphere-Anwenderkonferenz Impact hat IBM das HTML5-Autoren-Tool Maqetta vorgestellt, einen nun an die Dojo Foundation als Open Source übergebenen WYSIWIG-Editor für HTML5.

IBM hat auf der WebSphere-Anwenderkonferenz Impact [1] in Las Vegas das HTML5-Autoren-Tool Maqetta [2] vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen als Open Source vorliegenden WYSIWIG-Editor für das inzwischen von nahezu allen Browsern (IE, Firefox, Chrome und Safari) unterstützten HTML5. Mit Maqetta sollen sich komplexe und dynamische User-Interfaces für Desktops und mobile Geräte einfach erstellen lassen.

Die Zielgruppe für diesen Editor sind die User-Experience-Designer innerhalb eines unternehmensinternen Entwickler-Teams. Laut IBM lassen sich die Arbeiten dieser Designer mit Maqetta erheblich beschleunigen. Neben dem WYSIWIG-Seiteneditor zum Anlegen von User-Interfaces bietet Maqetta ein Drag&Drop-UI für mobile Geräte, das Silhouetten bekannter Geräten wie dem iPhone einblenden kann, sodass sich genaue Layouts erstellen lassen. Weitere Funktionen sind ein simultanes Editieren im Entwurfs- und Source-Modus, ein vollständiger CSS-Parser/Modeller und eine sich in den Webbrowser integrierende Review- und Kommentar-Einrichtung, über die der Entwickler ein UI zur Begutachtung durch seine Team-Mitglieder bereitstellen kann.

Zudem gibt es Funktionen für die Drahtmodellierung, mit der sich UI-Vorschläge erstellen lassen, die wie Handzeichnungen aussehen, einen Themen-Editor zur Individualisierung des visuellen Stils eines Sets von Widgets und eine Export-Funktion, mit der sich die erstellten UIs in Entwicklungsumgebungen wie Eclipse exportieren lassen.

Maqetta-Designer - Werkzeug zum Editieren von HTML5

Laut IBM besteht ein großer Bedarf nach so einem solchen Editor, da die Tooling-Möglichkeiten einer AJAX-Umgebung einem Vergleich mit Adobe und Silverlight nicht standhalten. "Wir haben 120 Unternehmen in der [von IBM 2006 initiierten] OpenAjax Alliance [3], und deren größte Klagen betrafen die Interoperabilität von Widgets und die Notwendigkeit visueller Tools", sagte IBMs Vice President Rod Smith. Der Auslöser für die Maqetta-Entwicklung bei IBM war ursprünglich Eigenbedarf. Laut David Boloker, Open-Source-Technologiechef bei IBM, benötigte man für die Eigenentwicklungen ein leistungsstarkes UI-Entwicklungs-Tool – und daraus sei Maqetta entstanden.

IBM hat Maqetta inzwischen an die Dojo Foundation [4] übergeben, damit sich über die gemeinnützige Organisation eine Entwicklungsgemeinde bildet, die Maqetta weiterentwickelt. "Wir möchten Maquetta zu einem leistungsstarken HTML5-Tool ausbauen, doch dazu benötigen wir die Mitarbeit von Open-Source-Entwicklern", sagte Boloker anlässlich der Überstellung des Sourcecodes. Maqetta kann ab sofort bei maqetta.org [5] heruntergeladen werden.

Siehe dazu auch:

(ane [7])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1227598

Links in diesem Artikel:
[1] http://www-01.ibm.com/software/websphere/events/impact/
[2] http://maqetta.org/
[3] http://www.openajax.org/index.php
[4] http://dojofoundation.org/
[5] http://maqetta.org/
[6] http://www.heise.de/software/download/maqetta/79942
[7] mailto:ane@heise.de