Mars-Rover Perseverance schickt erste Fotos von Ingenuity nach der Bruchlandung

Mitte Januar ist Ingenuity auf dem Mars beim Landeanflug kaputtgegangen – die Mission ist beendet. Nun hat Perseverance das Gerät aus der Ferne fotografiert.

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Orange-rote Sandlandschaft und ein kleiner Helikopter

Der Mars-Helikopter Ingenuity an seinem letzten Landeplatz

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU)

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Der Mars-Rover Perseverance hat die ersten Fotos des abgestürzten Helikopters Ingenuity zur Erde geschickt. Das kleine Fluggerät ist darauf in beträchtlicher Entfernung auf einer Art Sanddüne zu erkennen, weitere Details lassen sich nicht ausmachen.

So sind die Beschädigungen an den Rotoren auf den Fotos nicht zu erkennen; aber die Fotos bestätigen, dass Ingenuity steht. In den kommenden Tagen will die NASA mit Perseverance weitere Aufnahmen des kleinen Helikopters machen, um mehr über dessen Missionsende zu erfahren. Dazu soll der Hubschrauber unter anderem mit den Rotoren wackeln beziehungsweise diese drehen, während Perseverance aus der Ferne filmt. Zum Gerät fahren soll der Rover aber nicht.

Ingenuity an seinem letzten Landeplatz (Nachbearbeitung durch heise online)

(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU)

Ingenuity ist am 18. Januar zum 72. und letzten Mal abgehoben. Nachdem das kleine Fluggerät den vorigen Flug mit einer Notlandung beendet hatte, sollte es lediglich in die Höhe fliegen und sich nicht zur Seite bewegen. Wie geplant erreichte der Helikopter eine Höhe von 12 m und schwebte dann 4,5 Sekunden lang, bevor er wieder zu sinken begann. Einen Meter über dem Boden brach dann der Kontakt ab, erst am nächsten Tag konnte er wieder hergestellt werden. Dann wurde klar, dass die mindestens zwei Rotoren den Boden berührt haben und dabei beschädigt wurden. Damit kann der Helikopter auf keinen Fall noch einmal abheben, die Mission ist beendet. Noch soll das Gerät aber bei der Analyse des Absturzes helfen.

Der kurze Flug, der Absturz und die Beschädigung der Rotoren geschahen außerhalb des Sichtfelds von Perseverance. Der musste auf seiner geplanten Route erst weiter fahren, um den Helikopter wiederzuentdecken. Das ist dann am gestrigen Sonntag passiert, geht aus den Metadaten der automatisch veröffentlichten Fotos hervor. Wie die NASA den genauen Zustand des Helikopters nun herausfinden will, hat der Chef des Ingenuity-Teams vorige Woche erklärt. Dabei hat Teddy Tzanetos auch versichert, dass die NASA mit dem kleinen Fluggerät so lange wie möglich Daten sammeln wolle. Abgesehen von den abgebrochenen Rotoren funktioniert das weiter. Ingenuity wird noch eine Weile in Funkreichweite von Perseverance sein. Der wird als Relais für die Kommunikation benötigt.

Mars-Helikopter: Farbfotos von Ingenuity (146 Bilder)

Ingenuity ist Anfang 2021 mit dem Mars-Rover Perseverance gelandet und sollte fünfmal auf dem Roten Planeten abheben. Damit wollte die NASA auch Folgemissionen den Weg bereiten. Als erstes Gerät hat der Helikopter dann auf einem anderen Himmelskörper abgehoben. Weil das so gut funktioniert hat, durfte der Helikopter von da an die Hauptmission begleiten. Ingenuity hat für Perseverance die Gegend erkundet und flog dem Rover immer wieder voraus. Mit insgesamt 72 Flügen hat das Gerät die Erwartungen weit übertroffen.

(mho)