Meta strukturiert KI-Teams um, für mehr generative als verantwortungsvolle KI

Die meisten Mitarbeiter des Responsible-AI-Teams bei Meta arbeiten jetzt an generativer KI. Der Konzern will aber weiter verantwortungsvolle KI entwickeln.

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Smartphone mit den Apps von Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus vor dem Meta-Logo

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Umstrukturierungen bei Meta gehen weiter. Diesmal werden aber keine Mitarbeiter freigesetzt, wie in diesem von Anführer Mark Zuckerberg ausgerufenen "Jahr der Effizienz" mehrfach geschehen, sondern versetzt. Der Facebook-Konzern hat sein Team für verantwortungsvolle Künstliche Intelligenz (KI) nahezu aufgelöst. Die meisten dort eingesetzten Mitarbeiter sind nun den Abteilungen für generative KI zugeordnet. Trotzdem setzt Meta weiter auf verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI, jetzt aber ohne diesen dedizierten "Ethikrat".

Meta hatte das interdisziplinäre Team für "Responsible AI" (RAI) 2019 eingerichtet. Es sollte technische Teams etwa beim Design und der Entwicklung von Sprachmodellen und dem maschinellen Lernen in ethischer Hinsicht unterstützen. 2021 listete der Konzern fünf Kernanliegen des RAI-Teams auf: Privatsphäre und Sicherheit, Fairness und Inklusion, Robustheit und Sicherheit, Transparenz und Kontrolle sowie Rechenschaftspflicht und Führung.

Im Jahr darauf wurde das RAI-Team Metas Abteilung für sozialen Einfluss zugeordnet und jetzt praktisch aufgelöst, wie The Register meldet. Die meisten der betroffenen Mitarbeiter wurden in die Bereiche für generative KI versetzt, die sich um automatische Antworten auf Kundenanfragen kümmern, andere in die Infrastruktureinheit für maschinelles Lernen. Seit Anfang dieses Jahres setzt Zuckerberg verstärkt auf KI und hat Meta deshalb auch intern neu ausgerichtet.

Ein Meta-Sprecher bestätigte die Umstrukturierung in einer Stellungnahme: "Wir priorisieren und investieren weiterhin in eine sichere und verantwortungsvolle KI-Entwicklung, und diese Änderungen werden es uns ermöglichen, besser zu skalieren, um unseren zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Während der Großteil des RAI-Teams in der Gen-AI-Organisation sitzen wird, wird es weiterhin relevante Cross-Meta-Bemühungen zur verantwortungsvollen KI-Entwicklung und -Nutzung unterstützen."

Einerseits könnte es hilfreich sein, wenn Ethik-bewusste Mitarbeiter direkt in der Entwicklung generativer KI eingebunden werden. Andererseits gibt es Bedenken an der Effektivität einer solchen Struktur, wenn es kein internes Aufsichtsgremium mehr gibt, das praktisch als Aufpasser agiert. Zumal Meta bereits im Herbst 2022 sein eigens eingerichtetes Team für "Responsible Innovation" aufgelöst hat, wie das Wall Street Journal berichtete. Auch in diesem Fall sollte der verantwortungsvolle Umgang mit Neuentwicklungen trotzdem fortgeführt werden.

(fds)