Microsoft Cleartype soll LCDs schärfer machen

Cleartype soll den elektronischen Büchern, sogenannten e-books, zum Durchbruch verhelfen.

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Microsoft will Anfang nächsten Jahres die im vergangenen November angekündigte Software "Cleartype" auf den Markt bringen. Dies kündigte der Softwaregigant heute zum Auftakt der Seybold-Konferenz in San Francisco an. Cleartype soll die Auflösung eines LCD künstlich erhöhen und so die Schrift deutlich schärfer machen. Dies soll vor allem den elektronischen Büchern, sogenannten e-books, zum Durchbruch verhelfen.

Die Informationen zum neuen Tool sind karg. Laut US-Presseberichten basiert es auf einer Art Sub-Pixel-Rendering. Hierbei wird das zusammengehörige RGB-Triple eines Bildpunkt auf dem LCD nicht wie üblich gemeinsam adressiert - Rot, Grün und Blau leuchten also nicht zwingend gleichzeitig. Statt dessen steuert man die drei Transistoren (jeweils einer für das rote, grüne und blaue Sub-Pixel) auf dem Display unabhängig voneinander an. Ein ähnliches Verfahren wurde bereits 1976 von Steve Wozniak und anderen Software-Programmierern bei Apple entwickelt.

Auf Röhrenmonitoren dürfte Cleartype keine Vorteile bringen -- im Gegenteil, das Bild eines CRT könnte nach einer Behandlung mit dem Microsoft-Tool deutliche Farbverschiebungen aufweisen. Einbußen in der Farbtreue könnten sich auch auf Flüssigkristallbildschirmen einstellen, denn herkömmliches Sub-Pixel-Rendering führt bei einer von schwarz-weiß abweichenden Darstellung zu geringerer Farbqualität. Ob Microsoft hier echte Innovation geleistet hat und diese Schwächen ausmerzen konnte, bleibt abzuwarten. (uk)