Microsoft Office 2013 RT: Abstriche auf ARM

Die nächste Ausgabe von Microsoft Office soll es auch für ARM-Tablets geben. Jetzt hat MS die Katze aus dem Sack gelassen, was unter Windows RT gehen wird und was nicht.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

In einem ausführlichen Blogpost haben Microsofts Chef-Entwickler einige Details über das angekündigte Microsoft Office 2013 RT, also die kommende Bürosuite für Windows-Tablets auf ARM-Basis, bekannt gegeben. Demnach wird die Suite in der Ausführung Home&Student herauskommen und wie ihr Pendant für Wintel-PCs die Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote umfassen, nicht aber Outlook, Access und Publisher. Zwar bauen die ARM-Anwendungen auf demselben Code auf wie ihre PC-Vorbilder und zeigen auch fast identische Bedienoberflächen, doch einige Änderungen werden die Anwender gegenüber den konventionellen Ausführungen doch zu spüren bekommen – zumeist in Form fehlender Funktionen.

So wird es, wie der Blog-Beitrag kurz vor dem Ende einräumt, wohl nicht möglich sein, Makros und Add-ins einzubinden, und alle Features, die auf ActiveX-Controls angewiesen sind, scheiden ebenso aus wie zum Beispiel die Wiedergabe von Flash-Videos in PowerPoint. Apropos PowerPoint: Hier haben die Entwickler auch den Support für "ältere Medienformate" gestrichen, ohne aber konkret zu erklären, für welche.

Da Office 2013 RT keine Desktop-Mailpakete à la Outlook kennt, wird man innerhalb seiner Anwendungen auch auf die meisten Funktionen zum E-Mail-Versand verzichten müssen

Traurig lesen sich insbesondere die Einschränkungen beim Notizenprogramm OneNote, das dem Blog zufolge auf ARM-Rechnern weder Audio- und Video-Inhalte aufzeichnen noch solche durchsuchen können wird und nicht einmal in der Lage sein soll, Scans von einem angeschlossenen Scanner zu übernehmen. Selbst mit der versprochenen Fähigkeit, Audio- und Videoclips von anderen Anwendungen zu importieren, dürfte das Programm im Vergleich zur PC-Version genauso enttäuschend abschneiden wie seine Namensgenossen für iPhone, Android- und Windows-Smartphones sowie fürs Web.

Erfreulich dagegen, dass Excel RT problemlos mit Pivot-Tabellen und Charts umgehen soll, und dass die ARM-Anwendungen jederzeit darüber im Bilde sein sollen, wie ihr elektrischer Untersatz ans Internet angebunden ist. Erkennt die Software eine volumenabhängige Mobilfunkverbindung statt eines WLANs, soll sie womöglich kostenpflichtige Datenübertragungen auf ein Minumum reduzieren.

Die Bürosuite soll ausschließlich als Zubehör zu Windows-RT-Geräten und nicht einzeln in den Handel kommen. Passende Geräte werden demnach mit Vorabversionen der Suite ausgeliefert. Käufer sollen, sobald das Office fertig ist, ab November durch ein automatisches, kostenloses Update in den Genuss der finalen Anwendungen kommen. (hps)