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Microsoft blockiert internationale Konferenz zu Open Source

Torge Löding

Durch Lobbyarbeit habe der Software-Riese Open-Source-Befürwortern das Wasser abgegraben.

Microsoft hat offenbar die Durchführung einer Konferenz der World Intellectual Property Organization (WIPO) zur Förderung von Open Source verhindert. Die in der Schweiz beheimatete Organisation vertritt Mitglieder aus 180 Nationen und hatte eine internationale Konferenz zur Förderung von Open Source geplant. Rund 60 WIPO-Wissenschaftler hatten in einem offenen Brief im Wissenschaftsmagazin Nature zur Teilnahme an der Konferenz aufgerufen. Aus einem Bericht der Washington Post [1] geht hervor, dass es Microsoft durch Lobbyarbeit im Auswärtigen Amt der USA sowie dem Patentamt erreicht hat, dass diese Konferenz nun nicht stattfindet.

Gegenüber der Zeitung hatte Emery Simon vom Microsoft-dominierten Branchenverband Business Software Alliance (BSA) erklärt, dass die BSA "einmütig gegenüber der WIPO gegen ein solches Treffen opponiert" habe. So habe sie es verhindert, dass dem WIPO öffentliche Mittel oder andere Unterstützung zukomme, die für die Realisierung der Konferenz notwendig gewesen wären. Das bedeutet einen Rückschlag für die WIPO und deren Wortführer James Love -- der für den Verbraucheranwalt und alternativen Präsidentschaftskandidaten Ralph Nader arbeitet. Nader ist erklärter Gegner der US-Software-Patente [2] und setzt sich für den freien Zugang aller Menschen zu Medikamenten, die ebenfalls Patenten unterliegen, sowie Software ein. (tol [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-84245

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.washingtonpost.com
[2] https://www.heise.de/news/Verbraucherschuetzer-will-weniger-Microsoft-Software-bei-US-Behoerden-64785.html
[3] mailto:tol@heise.de