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Microsoft hält neues Lizenzmodell für Erfolg

95 Prozent der Großkunden in Deutschland hätten sich für das Software-Abonnement entschieden. Aus dem Mittelstand schloss ein Drittel der Unternehmen neue Verträge ab.

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Von
  • Holger Dambeck

Das umstrittene neue Lizenzmodell für Unternehmenskunden findet nach Auffassung von Microsoft in Deutschland eine "breite Akzeptanz". Im vergangenen August hatte Microsoft mit der so genannten Software Assurance eine Lizenzierung eingeführt, nach der Kunden für eine feste Abonnementsgebühr automatisch alle neuen Versionen eines Microsoft-Programms in einem bestimmten Zeitraum nutzen können. Verzichtet ein Kunde auf regelmäßige Updates, muss er erheblich mehr für die Software bezahlen.

Seit dem Start des Lizenzprogramms hätten sich 95 Prozent der Großkunden für eines der Software-Abonnements entschieden, teilte das Unternehmen auf der Systems mit. "Diese positive Entwicklung zeigt, dass wir mit unserer Neuausrichtung den richtigen Weg eingeschlagen haben", sagte Wolfgang Ebermann, Geschäftsführer bei Microsoft Deutschland.

Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen fiel die Bilanz deutlich schlechter aus: Nur ein Drittel der Kunden entschied sich nach Microsoft-Angaben bislang für das neue Lizenzmodell. Das Unternehmen registrierte insgesamt eine Trendwende weg vom Kauf von Vollversionen hin zu Software-Abonnements. Im Geschäftsjahr 2001 hätten 70 Prozent der Unternehmenskunden Vollversionen der Microsoft-Software gekauft, im Geschäftsjahr 2002 bislang nur noch 20 Prozent. Im Gegenzug seien die Abschlüsse von Abonnements von 30 auf derzeit 80 Prozent gestiegen.

In der Redmonder Micosoft-Zentrale wurde das neue Lizenzmodell vor wenigen Tagen weniger euphorisch gesehen. Auf einer Konferenz in Orlando bekannte CEO Steve Ballmer, bei der neuen Lizenzpolitik Fehler gemacht zu haben: "Im Nachhinein betrachtet, würde ich angesichts der Wirtschaftsflaute einige der Änderungen nicht mehr machen." Microsoft hätte manchen Kunden mehr Zeit geben und insgesamt besser über das Programm aufklären müssen. Für öffentliche Verwaltungen, die mit einem festen Upgrade-Zyklus arbeiten, wären Abweichungen vom Lizenzmodell nötig. Ballmer schloss Änderungen am Lizenzprogramm jedoch aus. (hod)