Microsoft packt deutsche KI mit 3,2 Milliarden an, Kanzler Scholz freut sich
Es soll Microsofts bislang größte Investition in den Standort Deutschland sein: 3,2 Milliarden Euro will man in Rechenzentren und Ki-Weiterbildung stecken.
Softwarekonzern Microsoft hat am Donnerstag in Berlin eine Investition in Höhe von 3,2 Milliarden Euro in den Standort Deutschland angekündigt. Das Geld solle in diesem und dem nächsten Jahr vor allem in Rechenzentren für Cloud- und KI-Dienste sowie in Weiterbildungen rund um KI fließen. Bis Ende 2025 wolle Microsoft 1,2 Millionen Menschen in Sachen digitaler Kompetenz geschult haben. Es sei die bisher größte Investition, die Microsoft in seiner nunmehr 40-jährigen Deutschlandpräsenz hierzulande tätige.
Die Rechenzentren sollen im Rheinland sowie in der Region um Frankfurt am Main entstehen, sagte Microsofts Deutschland-Chefin Marianne Janik. Genauere Standorte nannte sie nicht, auch wie viele neue Jobs entstehen, blieb offen. Die neuen Rechenzentren sollen der wachsenden Nachfrage nach KI-spezifischer Rechenleistung und Cloud-Lösungen Rechnung tragen. Sie dienten auch dazu, neue KI-Modelle und -Dienste zu trainieren. Microsofts Vize-Chef Brad Smith sprach von einer Verdopplung der Kapazitäten für die hiesige KI-Infrastruktur.
Keine Subventionen, aber grüner Strom
Die Investition seien nicht an Subventionen durch den deutschen Staat gebunden, machte Janik deutlich. Brad Smith betonte, dass es angesichts begrenzter staatlicher Budgets nun an den Unternehmen sei, Initiative zu ergreifen und zu investieren. Ebenfalls versprach Microsoft angesichts der Debatte um den hohen Stromverbrauch von KI, dass die Rechenzentren mit grünem Strom betrieben werden sollen. Global habe sich Microsoft das Ziel gesetzt, bis 2025 seinen gesamten Betrieb inklusive Rechenzentren aus erneuerbaren Energien zu speisen. Die Investitionen in Deutschland sollen entsprechend auch Solar- und Windkraftanlagen umfassen, sodass mehr Strom ins deutsche Netz fließe als durch die neuen Rechenzentren verbraucht werde, erklärte Smith.
Sowohl die anwesende Microsoft-Prominenz als auch der ebenfalls anwesende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nutzen den Pressetermin, um für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu trommeln. Scholz sprach von einem "guten Morgen für Deutschland". "Solche Projekte zeigen, wie attraktiv der Standort und das Vertrauen von Investoren in Deutschland ist", hielt der Kanzler den derzeit kursierenden Klagen über Stagnation, ausufernde Bürokratie, hohe Strompreise und Ähnliches entgegen. Als Kanzler einer so exportorientierten Volkswirtschaft sei er noch einer der ganz wenigen, die in der Welt für den freien Handel warben.
"Wir müssen jeden empowern"
"Wir wollen der deutschen Wirtschaft ermöglichen, von KI zu profitieren, um auch weiterhin ihre globale Spitzenposition bei der Wettbewerbsfähigkeit auszubauen", betonte wiederum Microsoft-Vize Brad Smith. Er verglich die Bedeutung von KI, die sein Unternehmen derzeit mit großer Vehemenz zu etablieren versucht [1], mit der Einführung der Elektrizität. Derzeit seien auch schon viele deutsche Unternehmen dabei, KI in Form von Microsoft-Angeboten tief in ihren betrieblichen Prozess zu integrieren, darunter etwa Siemens, Boehringer Ingelheim oder Bayer. Die deutsche Wirtschaft sei in Sachen KI an sich schon gut aufgestellt. Lediglich beim Skillset wolle man noch mit dem Weiterbildungsprogramm nachhelfen. "Wir müssen jeden empowern", formulierte es Marianne Janik.
Ähnliche Termine hatte Microsofts Nummer zwei Brad Smith laut Bericht der dpa bereits im Oktober und November in Australien und Großbritannien absolviert. Bei beiden Termine wurden demnach KI-Investitionen in Höhe von umgerechnet jeweils rund drei Milliarden Euro angekündigt.
(axk [3])
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