Microsoft will Windows 11 komplett in die Cloud verlagern

Basierend auf Windows 365 soll auch Windows 11 in der Cloud laufen. So will Microsoft das Betriebssystem einfacher mit verbesserten KI-Diensten unterstützen.

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Windows in der Cloud über Laptop, Tablet und Monitor

Windows in der Cloud über Laptop, Tablet und Monitor

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Windows ist im Unternehmensbereich zunehmend in die Cloud gewandert, sodass etwa bei Windows 365 das Betriebssystem samt Anwendungen, Daten und Einstellungen nicht mehr lokal auf einem PC gespeichert sind. Dies plant Microsoft auch mit Windows 11 für Endkunden und Privatanwender, wie aus einer internen Präsentation von Juni 2022 hervorgeht. "Aufbauend auf Windows 365, soll das komplette Windows-Betriebssystem aus der Cloud auf jedes Gerät gestreamt werden können", heißt es.

Die Präsentation wurde im Rahmen des aktuellen Verfahrens der US-Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission) gegen Microsoft aufgrund der Übernahme Activision Blizzards bekannt. Die FTC untersucht Microsofts Gaming-Strategie und wie sich diese auf andere Geschäftsbereiche des Unternehmens auswirkt. Zwar hat die EU die Übernahme von Activision Blizzard genehmigt, aber die FTC hat noch Bedenken. Deshalb hat die FTC Eilverfügungen gegen beide Firmen beantragt, da der US-Regulierer eine plötzliche Übernahme Activision Blizzards durch Microsoft fürchtet.

In der Präsentation erklärt Microsoft seine "Strategien und Prioritäten des modernen Lebens", wie Auszüge bei The Verge zeigen. Als "langfristig wichtige Möglichkeiten" wird aufgeführt, Windows 11 zunehmend in die Cloud zu verlagern. Die Leistungsfähigkeit von Cloud und Client soll demnach genutzt werden, um verbesserte, KI-gestützte Dienste überall zu ermöglichen. Als Basis soll Windows 365 dienen, Microsofts in die Cloud gewandertes Betriebssystem für Firmenkunden.

Mit der erst kürzlich als Public Preview verfügbaren Funktion "Windows 365 Boot" lassen sich PCs so einrichten, dass sie nach der Anmeldung direkt Microsofts Cloud-Desktop starten. Zuvor mussten Anwender den Dienst händisch vom lokalen System aus aufrufen. Voraussetzung ist allerdings die Teilnahme am Windows-Insider-Programm (Dev Channel). Damit braucht Windows 365 keinen lokalen Desktop mehr und Nutzer können 'ihr' Windows überall auf verschiedenen Geräten nutzen.

Daneben plant Microsoft laut der Präsentation die Entwicklung eigener Prozessoren, um die Wettbewerbsfähigkeit des kompletten Windows-Ökosystems und der Surface-Produkte sicherzustellen. Das soll durch Investitionen und Partnerschaften gewährleistet werden. Dies dürfte der Konkurrenz durch Chromebooks geschuldet sein, die während der Coronavirus-Pandemie enormen Zulauf hatten. Der Absatz hatte sich zeitweise mehr als verdoppelt. Auch Googles ChromeOS setzt überwiegend auf die Cloud, um die Hardware-Anforderungen niedrig zu halten.

Interne Microsoft-Präsentation von Juni 2022 zu Windows-Plänen

(Bild: The Verge)

(fds)