Mikrogenerator am Gürtel

Eine US-Firma experimentiert mit Batterien, die sich durch die Bewegung ihres Trägers aufladen.

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Soldaten, die schon jetzt zahlreiche mobile elektronische Geräte mit sich herumtragen müssen, könnten bald weniger zu schleppen haben. M2E Power, ein Biomechanik-Start-up aus dem US-Bundesstaat Idaho, hat einen so genannten Mikrogenerator entwickelt, der die 4,5 bis 13,6 Kilogramm an Batterien ablösen könnte, die US-Truppen im Schnitt mit sich herumtragen, um Funkgeräte, Nachtsichtgeräte oder Minendetektoren zu betreiben, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Die selbst nur Akku-große Komponente setzt auf die kinetische Energie, die bei den normalen Bewegungen der Soldaten entsteht. Das Gerät wird an den Gürtel geschnallt oder im Rucksack getragen und beinhaltet alle notwendigen Bestandteile in einem Gehäuse. Die Laufbewegung und die Schwingungen des Trägers bewegen Magnete im Innern. Diese wiederum erzeugen in Kombination mit einer Drahtspule Energie, die dann zum Betrieb der mobilen Geräte genutzt wird. Neu ist das technische Prinzip allerdings nicht – in Uhren und batterielosen "Shake and Shine"-Taschenlampen wird es seit Längerem verwendet. Im Gegensatz zu diesen Verfahren ist das M2E-Gerät laut Angaben des Herstellers jedoch effizienter und 5- bis 7-mal leistungsfähiger als bisherige Ansätze.

M2E Power sammelte kürzlich acht Millionen Dollar an Risikokapital ein, um den Mikrogenerator für den Militärmarkt weiterzuentwickeln. Laut der Firma soll das Produkt bereits in 12 bis 14 Monaten in den Händen des US-Militärs sein. Ein ähnliches Gerät für den Consumer-Markt, mit dem sich dann etwa mobil Handys oder tragbare Videospiele aufladen ließen, könnte in zwei Jahren auf dem Markt sein.

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(bsc)