Montag: Girocard bald mit mehr Funktionen, Geldautomaten häufiger attackiert

Funktionsausbau für Bankkarten + Anschläge auf Geldautomaten + Kartenbetrug mit Mobilpay + 30 Jahre SMS + Microsoft & Open Source + Sicherheit des Stromnetzes

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Eine Frau bezahlt im Internet mit ihrer Kreditkarte

(Bild: Shutterstock/Elvira Koneva)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Maestro-Logo verschwindet ab Juli 2023 von der Girocard. Doch tot ist die beliebteste Bankkarte Deutschlands nicht, denn es sind neue Einsatzmöglichkeiten geplant. Geld vom Konto abheben, das wird weiterhin möglich sein, wenn der Geldautomat nicht gerade außer Betrieb ist. Denn Kriminelle verüben immer mehr Anschläge auf Geldautomaten in Deutschland: Der Wert erreicht 2022 einen Höchststand. Und die Taten werden immer brutaler. Kriminelle verüben aber nicht nur Gewalttaten. Mit einem neuen Trick gelingt es böswilligen Gesellen, die Kreditkarte ihres Opfers in Apple Pay oder Google Pay zu missbrauchen. Dabei nutzen sie ein digitales Abbild – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Deutschlands Banken und Sparkassen bereiten eine Aufwertung der Girocard vor. Durch die Kündigung der Maestro-Funktion könnte in der Öffentlichkeit das Gefühl entstanden sein, die Girocard sei nicht mehr so einsetzbar wie bisher. Aber das Gegenteil ist der Fall, erklärt der Bundesverband deutscher Banken. Die Girocard soll mit neuen Funktionen im Online-Handel und in der digitalen Welt noch besser genutzt werden können. Dazu gehört, die Girocard konsequent auf das Smartphone zu bringen und so auch für In-App-Zahlungen zu öffnen: Girocard von Banken und Sparkassen bekommt weitere Funktionen.

Eine der Hauptfunktionen der Girocard ist das Abheben von Bargeld an Geldautomaten, aber rund 450 dieser Geräte sind in Deutschland im bisherigen Jahresverlauf gesprengt worden. Damit wurde bei diesem Delikt ein Höchststand erreicht, wie eine Zeitung berichtet. In den Jahren zuvor wurden weniger Automaten gesprengt: 2020 waren es 414 und 2021 noch 381. Die Taten würden mittlerweile vermehrt mit Sprengstoff verübt, heißt es. Das sei eine neue und beunruhigende Entwicklung. Früher hätten Kriminelle eher Gasgemische für Anschläge verwendet: Höchststand bei Anschlägen auf Geldautomaten.

Vor einer anderen Art von Anschlägen warnt das Landeskriminalamt Niedersachsen. Mit einer neuen Betrugsmasche würden Kriminelle Kredit- und Debitkartenbesitzer übers Ohr hauen. Das Schema funktioniert mit Visa, Mastercard und American Express ebenso wie mit den Girocards der Sparkassen ("Sparkassen-Cards"). Die Täter verleiten das Opfer dazu, ihnen Daten zu übermitteln und die Karte für ihre Smartphones freizuschalten. Mit Apple Pay oder Google Pay können die Täter dann die Karte oder das Konto des Betroffenen leer räumen. Ausgangspunkt der Masche ist in aller Regel eine Phishing-Mail: Kartenbetrug Mobilpay.

Anfang der 1990er-Jahre begann in den ersten Ländern der Welt das Zeitalter des digitalen, grenzüberschreitenden Mobilfunks GSM. Doch der bereits für GSM geplante Short Message Service (SMS, Kurznachrichtendienst) war für die ersten Mobiltelefone noch ein böhmisches Dorf. Dabei hatte ein finnischer, an der GSM-Entwicklung beteiligter Mitarbeiter seinen internationalen Kollegen bereits 1984 anlässlich einer Konferenz in Kopenhagen die Idee zum SMS beim Mittagessen über deren Pizzen schmackhaft gemacht. Für mehr als ein Jahrzehnt war die Texterei der Goldesel der Netzbetreiber: 30 Jahre SMS – Ein Pizza-Geistesblitz und seine Folgen.

Der Kampf zwischen Linux und Windows wird heute nur noch von Fans in Kommentarspalten ausgefochten und nicht mehr vor Gericht. Softwaregigant Microsoft, Linux-Distributoren und Open-Source-Entwickler arbeiten schon länger Hand in Hand, wenn es sich für die Beteiligten lohnt, und verwenden gemeinsame Standards. Daran hatten auch Vorreiter wie Bill Hilf ihren Anteil. Er hat das Linux- und Open-Source-Labor von Microsoft aufgebaut und bis 2007 geleitet. Im c’t-Interview erzählt er vom Aufstieg von Linux und Open Source bei Microsoft: Microsoft wollte nichts von Linux und Open-Source-Software wissen.

Die Sicherheit der Energieversorgung treibt die Bundesbürger in diesem Winter infolge Russlands Angriffskriegs auf die Ukraine und des damit verknüpften Gas-Stopps besonders um. 31 Prozent glauben laut Umfrage, dass es in den kalten Monaten zu zeitweiligen Abschaltungen der Stromversorgung kommen wird. Auch sonst treiben Energiethemen die Politik, Verbraucher und Wissenschaftler um, etwa bei der Debatte über ein neues Strommarktdesign und das Abschöpfen von "Zufallsgewinnen". Im zweiten Teil des Interviews mit dem Digital- und IT-Chef des Berliner Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz geht es daher um die Belastbarkeit der Energieversorgung durch neue Erzeuger im Heimbereich, mögliche Blackouts im Winter, Smart Meter als Basis für die Energiewende und Ladekapazitäten für die E-Mobilität: Die Sicherheit und Zukunft der Energieversorgung.

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(fds)