MySpace verklagt weiteren "Spam-König"

Nach Scott Richter verklagt die News-Corp-Tochter MySpace mit Sanford Wallace einen weiteren prominenten Spammer wegen Phishings und dem Versand unerwünschter Werbung.

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Rupert Murdoch duldet keine Spammer auf seinem großen Online-Spielplatz. MySpace hat mit Sanford "Spamford" Wallace nun schon den zweiten prominenten Spezialisten für aggressives Online-Marketing vor Gericht gebracht. Wie die News-Corp-Tochter am gestrigen Dienstag mitteilte, hat das Unternehmen am vergangenen Freitag vor dem US-Bezirksgericht in Los Angeles Klage gegen Wallace eingereicht. MySpace wirft dem so genannten "Spam-König" vor, er habe sich illegal Zugang zu Accounts verschafft und die Plattform für Werbung für seine eigenen Websites genutzt.

Der Anklage zufolge soll sich Wallace seit Oktober vergangenen Jahres mit Phishing-Methoden die Zugangsdaten anderer MySpace-Nutzer verschafft haben und deren Konten für seine Aktivitäten missbraucht haben. Er habe darüber hinaus rund 11.000 Profile und Gruppen angelegt und tausende Mitglieder der Community mit unerwünschten Werbebotschaften belästigt. Das Gericht soll Wallace und seinen Partnern den Zugang zu MySpace per Verfügung untersagen und zu einer nicht näher bezifferten Schadensersatzzahlung verurteilen.

"Individuen, die Spam und Phishing gegen unsere Mitglieder einsetzen sind auf MySpace unerwünscht", erklärte Sicherheitschef Hemanshu Nigam. MySpace werde den Rechtsweg und erweiterte technische Mittel nutzen, um seine Mitglieder zu schützen. MySpace hatte zuletzt schon einen anderen Bewerber um den Titel "Spam-König", Scott Richter, verklagt. Wie Richter hat auch Wallace eine einschlägige Vorgeschichte. Er musste sich vor Gericht unter anderem bereits mit AOL, Compuserve und der US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) auseinandersetzen. Die FTC erwirkte im vergangenen Jahr eine Unterlassungsverfügung und Wallace musste rund 4 Millionen US-Dollar aus illegitimen Umsätzen abführen. (vbr)