NABU: Handyspenden zunächst bis Ende des Jahres wieder möglich

In diesem Sommer mussten einige Handyspendenaktionen Zwangspausen einlegen. Der Naturschutzbund kann seine Aktion nun wieder aufnehmen – gesichert bis 2024.

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(Bild: Sunset Paper/Shutterstock.com)

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Nach einer Zwangspause in den Sommermonaten kann der Naturschutzbund Deutschland (NABU) seine Handyspendenaktion "Handys für Hummel, Biene & Co" zumindest bis Ende dieses Jahres wieder aufnehmen.

Laut NABU ermögliche der Kooperationspartner O2 Telefónica "ab sofort den Versand der deutschlandweit gestrandeten Handys der Sammelaktion". Wie es danach – also im Jahr 2024 – weitergehen könnte, will der NABU noch bekannt geben.

Nicht nur die Handyspendenaktion des NABU, auch die Sammelaktion der Deutschen Umwelthilfe stoppte in diesem Sommer unter anderem aufgrund von strengeren Beförderungsvorgaben für Lithium-Ionen-Batterien. Der Umwelthilfe ging allerdings auch der Wiederverwertungspartner "mobile-box" abhanden. Das Start-up stellte seinen Betrieb zu diesem Sommer ein. Warum, erklärt einer der Gründer in einem ausführlichen Interview, das hier zu finden ist.

NABU und O2 Telefónica haben sich nun um einen besser gesicherten Versand bemüht und schlagen einen ähnlichen Weg ein, wie bereits die Umwelthilfe ihn vorgezeichnet hatte. So sollen gebrauchte und defekte Smartphones und Handys für den Versand nun einzeln in eine Plastiktüte verpackt werden, falls Batterieflüssigkeit austreten sollte. Akkus sollen allerdings im Mobilgerät belassen werden. Dies verringere das Kurzschlussrisiko. Geräte mit aufgeblähten Akkus oder klar defekten oder beschädigten Akkus dürfen nicht verschickt werden.

Zudem gibt es eine Obergrenze von 30 Kilogramm Maximalgewicht pro Paket, was etwa 100 Handys entspreche, so der NABU. Haben Sammelstellen mehr als 100 Handys und Smartphones gesammelt, sollen mehrere Pakete gepackt werden. Gefahrengut-Kennzeichnungen auf den Paketen sind obligatorisch. Im Ernstfall liegt die Haftung für die Sendung bei den Sendenden, erklärt der NABU. Menschen, die eine Handysammlung bei sich für den Insektenschutzfonds des NABU durchführen, müssen sich also dieses Risikos bewusst sein.

Solche Hinweise betreffen allerdings auch andere Sammlungen, die zum Teil noch strengere Versandvorgaben machen. So verlangt derzeit etwa die Altgeräte-Sammelaktion der Telekom das Entfernen von Akkus aus Handys für den Versand und nimmt überdies auch keine defekten Geräte oder Smartphones mit festverbauten Akkus an.

Ziel der Handyspende des NABU ist ein Insektenschutzfonds. Dem NABU zufolge wurden durch die Sammelaktionen bisher 911.000 Euro für den Fonds eingenommen. Seit 2011 ist O2 Telefónica dafür Kooperationspartner des NABU. Bis einschließlich 2022 wurden ungefähr 1.140.000 Handys gesammelt. Während es in den ersten Jahren eine Zuwendung gerechnet auf jedes einzelne Handy für die Aktion gab, zahlt O2 Telefónica nun einen jährlich gebündelten Beitrag für eingereichte Mobiltelefone.

Durch die Handyspendenaktion der Deutschen Umwelthilfe mit Partner Mobile-Box sollen innerhalb von 11 Jahren 750.000 Mobiltelefone umweltgerecht verwertet worden sein. Zudem wurden durch das Recycling von über 40.000 Handys sechs Tonnen Rohstoffe für die Wiederverwendung gewonnen.

Sowohl NABU als auch Umwelthilfe legen in ihren Aktionen Wert auf die Reparatur und die Wiederverwertung alter Mobilgeräte und regen dazu an, Mobilgeräte möglichst lange zu nutzen, sie zu reparieren oder sie an andere Menschen für die Weiternutzung weiterzugeben.

Die Umwelthilfe muss ihre Handysammlung indessen weiterhin pausieren, erklärte sie auf Rückfrage von heise online. Es wird an einer Fortsetzung der Aktion gearbeitet.

(kbe)