NASA: Kepler-Mission wegen Fehlfunktion wohl vor dem Ende

Das Weltraumteleskop Kepler muss seine Suche nach Exoplaneten wohl einstellen. Bereits zum zweiten mal in kurzer Zeit hat sich die Sonde in den Sicherheitsmodus versetzt und eine Rückkehr zu seiner ursprünglichen Arbeit scheint unwahrscheinlich.

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Die Mission des Weltraumteleskops Kepler zur Suche nach Exoplaneten steht wahrscheinlich vor dem Ende. Grund ist eine Fehlfunktion in der Steuerung, teilte die NASA am gestrigen Mittwoch mit. Demnach befindet sich die Sonde derzeit in einem Sicherheitsmodus, ist aber stabil und sicher. Die Nasa plane nun das weitere Vorgehen und habe dazu auch zusätzlichen Zugriff auf das Deep Space Network erhalten. Es sei angesichts der Fehlfunktion jedoch unwahrscheinlich, dass Kepler die hochpräzise Photometrie wieder aufnehmen könne.

Kepler bei seinem Start im März 2009

(Bild: NASA, Regina Mitchell-Ryall and Tom Farrar)

Den erneuten automatischen Wechsel in den Sicherheitsmodus habe die NASA am Dienstag festgestellt. Dies sei im Mai bereits zum zweiten Mal geschehen. Der Grund dafür sei noch unbekannt, aber es gebe klare Hinweise auf eine Fehlfunktion eines der Trägheitsräder zur Steuerung. Die NASA arbeite nun daran, die Sonde in einen Modus zu versetzen, der eine kontinuierliche Kommunikation ermöglicht und gleichzeitig den Treibstoffverbrauch minimiert.

Die NASA verweist darauf, dass Kepler seine dreieinhalbjährige Mission im November 2012 erfolgreich beendet hatte und sich bereits in einer verlängerten Missionsphase befand. Selbst wenn die Sonde keine Daten mehr sammeln könne, gebe es noch genügend Material, um jahrelang für weitere wissenschaftliche Entdeckungen zu sorgen.

Erst vor wenigen Wochen hatte Kepler weltweit für Aufsehen gesorgt, als die Entdeckung dreier Exoplaneten bekanntgegeben wurde, auf denen Leben möglich sein könnte. Sie befinden sich in zwei verschiedenen Sonnensystemen und dort jeweils in der habitablen Zone. Aufgrund derartiger Forschungsergebnisse zeigte sich Kepler-Forscher Steve Howell Anfang des Jahres sicher, dass es keine Frage mehr ist, "ob wir ein Gegenstück zur Erde finden werden, sondern nur noch, wann das geschehen wird". (mho)