NASA-Sonde Lucy: Zweiter Sonnenkollektor soll komplett aufgefaltet werden

Seit einem halben Jahr ist die Sonde Lucy auf dem Weg zum Jupiter und speziellen Asteroiden. Jetzt will die NASA endlich den zweiten Sonnenkollektor entfalten.

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Künstlerische Darstellung von Lucy mit voll entfalteten Sonnenkollektoren

(Bild: NASA’s Goddard Space Flight Center/Conceptual Image Lab/Adriana Gutierrez)

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Mehr als ein halbes Jahr nach dem Start der NASA-Sonde Lucy hat die US-Weltraumagentur einen weiteren Versuch gestartet, den zweiten Sonnenkollektor komplett aufzufalten. Seit Anfang Mai haben die Verantwortlichen die Motoren viermal dazu gebracht, besonders kräftig an dem Band zu ziehen, das eigentlich beim Auffalten helfen soll, erklärt die NASA. Von dem Instrument geschickte Daten hätten gezeigt, dass die Spannung des Sonnenkollektors so tatsächlich langsam erhöht wurde. Es gebe jetzt noch genügend weitere Gelegenheiten, für weitere Versuche, den Kollektor in seine geplante Position zu bringen. Den Straffungen, bei denen jetzt sowohl der Haupt- als auch der Reservemotor eingesetzt wurden, waren ausgiebige Tests am Boden vorausgegangen.

Die nach einem wichtigen Fossil des Menschen-Vorfahren Australopithecus afarensis benannte Sonde Lucy war am 16. Oktober gestartet worden. Während ihrer auf 12 Jahre angelegten Mission soll sie primär die sogenannten Jupiter-Trojaner erforschen. Das sind Asteroiden, die die Sonne auf der Bahn des Jupiters in zwei großen Gruppen stabil umkreisen – eine vor dem riesigen Gasplaneten, eine hinter ihm. Die primitiven Himmelskörper gelten als Fossilien der Planetenentstehung, über die sich die NASA neue Erkenntnisse erhofft. Lucy ist die erste Mission überhaupt, die zu den Asteroiden geschickt wird, sieben davon soll sie besuchen. Außerdem soll Lucy auch den Asteroiden Donaldjohanson im Hauptgürtel zwischen Mars- und Jupiterbahn passieren. Der ist nach dem Entdecker des Fossils "Lucy" benannt.

Ihre Energie bekommt die Sonde von zwei großen Sonnenkollektoren, die auch noch weit entfernt von der Sonne – auf der Jupiterbahn – genügend Strom für den Betrieb der Sonde und der wissenschaftlichen Instrumente liefern sollen. Nach dem Start hatte sie die eigentlich komplett auffalten sollen, das hatte aber nicht geklappt. Erste Tests zeigten, dass einer der beiden nur zu 75 bis 95 Prozent ausgefahren ist. Bis zu seinem Einrasten wird es von einem Band in Position gehalten, das eigentlich beim Auffalten helfen soll. Die NASA versichert jetzt, dass erste Daten nahelegen würden, dass die bereits erreichte zusätzliche Spannung ausreichen könnte, um die Mission planmäßig fortzusetzen.

(mho)