NXP-Technik für Frankreichs elektronische Gesundheitskarte

Die Smartcard-Technik der von Philips ausgegründeten Halbleiterfirma NXP Semiconductors setzt auf die schon bei der österreichischen eCard genutzten Verschlüsselungstechnik.

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Von
  • Detlef Borchers

Die von Philips ausgegründete Halbleiterfirma NXP Semiconductors hat den Auftrag bekommen, die Smartcard-Technik für die französische elektronische Gesundheitskarte "carte vitale 2" zu liefern. Dies wurde am Rande der Euroforum-Tagung Update Gesundheitskarte bekannt, die derzeit in Berlin stattfindet. Damit arbeitet die "carte vitale 2" mit der Verschlüsselungstechnik, mit der auch die österreichische eCard funktioniert. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass Gemalto die "carte vitale 2" produzieren soll.

Die neue französische Gesundheitskarte löst die 1989 eingeführte carte vitale ab, die ähnlich wie die deutsche Kranken-Versichertenkarte nur über eingeschränkte Speicherfunktionen verfügt. So soll die "carte vitale 2" erstmalig die Notfalldaten speichern und die entsprechenden Zertifikate für die PKI-Anwendungen enthalten. Ähnlich wie die deutsche elektronische Gesundheitskarte wird die "carte vitale 2" mit einem Foto ausgeliefert, um den Kartenmissbrauch zu stoppen. Im Unterschied dazu kommt das Vorbild, die österreichische eCard, ohne Foto aus.

Beim französischen Gesundheitskartenprojekt werden circa 53 Millionen Karten ausgetauscht. Entsprechend müssen 210.000 Kartenlesegeräte und 23.000 Kartenterminals für die Datenaktualisierung auf den neuesten Stand gebracht werden. Im Unterschied zur deutschen Gesundheitskarte werden in Frankreich alle medizinischen Daten (elektronische Rezepte und Befunde) auf einem Serversystem gehostet, das aus 23 Servern besteht. Das französische Projekt hinkt derzeit ein Jahr hinter dem Zeitplan hinterher. Ursprünglich sollte die "carte vitale 2" Mitte 2006 ausgeliefert werden.

Zur elektronischen Gesundheitskarte und der Reform des Gesundheitswesens siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)