Nach Cyberangriff auf schottische Gesundheitsbehörde erste Daten veröffentlicht

Nach einem Ransomware-Angriff auf die schottische Gesundheitsbehörde "NHS Dumfries and Galloway" haben die Cyberkriminellen erste Daten veröffentlicht.

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(Bild: PopTika/Shutterstock)

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Wieder einmal gibt es einen ernst zu nehmenden Cybersicherheitsvorfall im Gesundheitssystem des Vereinigten Königreichs. Diesmal in Schottland beim National Health Service (NHS) Dumfries and Galloway, wie bereits Mitte März bekannt wurde. Jetzt sind erste Daten öffentlich. Zu diesen gehören unter anderem vertrauliche Informationen wie psychologische Gutachten aus den Patientenakten. Die Betroffenen werden derzeit über den Vorfall informiert.

Hinter dem Ransomware-Vorfall steckt vermutlich die relativ junge Gruppierung "INC Ransom". Die Bande veröffentlichte am 26. März einen Eintrag auf ihrer Leaksite mit der Drohung, "bald" drei Terabyte an gestohlenen Daten zu veröffentlichen.

Cyberkriminelle wollen bald drei Terabyte an hochsensiblen Gesundheitsdaten veröffentlichen.

Es seien lediglich Daten von einer "kleinen Anzahl an Patienten" veröffentlicht worden, schreibt das NHS Dumfries and Galloway. Potenzielle Betroffene sind neben Erpressung auch maßgeschneiderten Phishing-Attacken ausgesetzt. Es könne allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass künftig weitere Daten "durchsickern".

Für alle, die im NHS Dumfries and Galloway registriert sind, haben die Verantwortlichen eine Informationsseite samt FAQ eingerichtet. Auf die Frage, ob die Patientendaten sicher sind, heißt es darin beispielsweise, dass der NHS "immer noch über die Originaldateien verfügt, die nicht geändert oder gelöscht wurden. Einige Informationen wurden kopiert und sind durchgesickert." Die Frage, ob Daten verloren gegangen sind, wird verneint: "Den Angreifern ist es gelungen, Daten aus unseren Systemen zu kopieren – aber die Originaldateien sind immer noch sicher und wurden nicht gelöscht oder verändert".

Die Versorgung sei zudem weiterhin gesichert. Behandlungstermine und ähnliches finden demnach weiterhin statt. Laut eigenen Angaben arbeitet die Gesundheitsbehörde weiterhin mit der schottischen Polizei, dem National Cyber Security Centre und der schottischen Regierung und anderen Behörden zusammen.

(mack)