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Nächste Windows-Version: Über den x86-Tellerrand

CES Jan-Keno Janssen

Auf der traditionellen CES-Auftakt-Keynote konzentrierte sich Microsoft-Chef Steve Ballmer vorrangig auf die Kinect-Kamera für die Xbox 360 sowie auf das Windows Phone 7. Die spektakulärste Ankündigung war jedoch: Das neue Windows wird auf SoC-Architekturen von AMD, Intel und ARM laufen.

Gewohnt dynamisch: Steve Ballmer während der CES-Keynote.

(Bild: Jan-Keno Janssen / heise online)

Künftige Windows-Versionen werden nicht mehr ausschließlich auf x86-Plattformen laufen – das war die wohl spannendste Ankündigung der CES [1]-Auftaktrede von Microsoft [2]-Chef Steve Ballmer in Las Vegas. Bereits am Nachmittag (Ortszeit Las Vegas [3]) hatte Microsoft seinen Kurswechsel im kleinen Kreis bekanntgegeben [4], bevor man am Abend den Zuschauern im vollbesetzten Hilton Center eine frühe Version der neuen Betriebssystem-Version präsentierte.

Fünf unterschiedliche System-on-a-Chip-Prototypen von Qualcomm, Texas Instruments, Nvidia, AMD und Intel hatte Ballmer im Gepäck, auf allen lief – erstaunlich flüssig – die neue Windows-Version. Optisch gab es allerdings keine Überraschungen: Als Benutzeroberfläche kam (noch) die von Windows 7 zum Einsatz. "Egal welche Hardware, Windows ist schon da", fasste Ballmer Microsofts Paradigmenwechsel zusammen.

Dennoch: Dass Windows für Microsoft längst nicht mehr allein im Mittelpunkt steht, machte schon die Dramaturgie der Keynote deutlich. Wesentlich ausführlicher als der Windows-Evolution widmeten sich Ballmer und seine Kollegen nämlich Spielkonsolen und Smartphone-Betriebssystemen: So wurde im Detail demonstriert, wie die kommende Copy-und-Paste-Funktion von Windows Phone 7 funktioniert.

Etwas weniger dynamisch: Ballmer als Kinect-Chat-Avatar.

Noch erschöpfender ging Ballmer auf die Xbox 360 inklusive Zubehör ein: Die erst kürzlich vorgestellte Kinect-Kamera habe sich bislang über acht Millionen Mal verkauft, berichtete der 54-jährige Microsoft-Chef stolz. Prognostiziert [5] waren zum Verkaufsstart "nur" fünf Millionen Stück. Angefeuert vom Kinect-Hype schnellten offenbar auch die Verkaufszahlen der Xbox 360 in die Höhe. Weltweit habe man inzwischen 50 Millionen Geräte absetzen können. Die Anwendungsmöglichkeiten von Kinect sollen ständig weiter ausgebaut [6] werden. So kann man künftig per Handbewegung oder Sprachbefehl durch seine Mediensammlung navigieren. Außerdem kündigte Microsoft eine neue Chat-Funktion an: "Avatar Kinect" überträgt Gestik und Mimik auf animierte Figuren, die sich in virtuellen Räumen zum Plausch treffen.

Zu Details von Windows 7 auf neuen Hardware-Plattformen und zu den Neuerungen bei Kinect siehe auch:

(jkj [9])


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https://www.heise.de/-1164192

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.cesweb.org
[2] http://www.microsoft.com
[3] http://www.timeanddate.com/worldclock/city.html?n=127
[4] https://www.heise.de/news/Microsoft-zeigt-Windows-auf-ARM-und-Surface-2-1164180.html
[5] https://www.heise.de/news/Microsoft-will-bis-Jahresende-5-Millionen-Kinects-verkaufen-1130930.html
[6] https://www.heise.de/news/Kinect-Chat-mit-Stirnrunzeln-1164198.html
[7] https://www.heise.de/news/Microsoft-zeigt-Windows-auf-ARM-und-Surface-2-1164180.html
[8] https://www.heise.de/news/Kinect-Chat-mit-Stirnrunzeln-1164198.html
[9] mailto:jkj@ct.de