NetApp: Daten-Integration in den Wolken
Der einst auf den On-Premise-Einsatz spezialisierte Storage-Anbieter NetApp will sich jetzt zu einem Vorreiter für die Daten-Integration von Cloud-zu-Cloud und Cloud-zu-On-Premise wandeln.
- Harald Weiss
- Moritz Förster
Am Cloud-Computing führt kein Weg mehr vorbei. Auch wenn damit kaum ein bestehendes Rechenzentrum abgeschaltet wird, so hat sich die parallele Nutzung de facto als Standard herausgebildet. Die Cloud ist eine unterbrechungsfreie Erweiterung des Rechenzentrums, meinte NetApp-Präsident Robert Salomon gleich zu Beginn der diesjährigen Insight-Veranstaltung in Las Vegas. Und George Kurian, Vice President für Product Operation, fügte hinzu: "Die Hybrid-Cloud wird in Zukunft die dominante IT-Infrastruktur bei allen Unternehmen sein." Dazu passend präsentierte das Unternehmen eine Reihe an Neuankündigungen rund um die Cloud und seine On-Premise-Storage-Systeme.
Völlig neu ist das Storage-Betriebssystem "Cloud ONTAP", mit dem sich laut NetApp die internen Storage-Einheiten mit den Storage-Bereichen in der Cloud zu einer logischen Einheit verknüpfen lassen. "NetApp Data Fabric" heißt das dann und es erinnert stark an die Data-Fabric-Strukturen von internen Netzwerk-Topologien. Für diese neue Form der Data-Fabric bietet das System auch die entsprechenden Daten-Management-Tools, wie Spiegelung und Snapshots. Beispielsweise lassen sich damit die Daten, die in einem europäischen Cloud-Rechenzentrum abgelegt sind, automatisch mit anderen Cloud-Rechenzentren überall auf der Welt spiegeln. "Gerade für große, globale Konzerne sind solche Features besonders wichtig", sagte Kurian anlässlich der Neuvorstellung. Das neue System wird bereits von Amazons AWS-Plattform unterstützt, in Vorbereitung befinden sich Microsoft Azure sowie die Cloud-Plattform des TK-Anbieters Verizon.
Das Cloud-Feature "Private Storage for Cloud" ist jetzt auch für IBMs Softlayer-Plattform verfügbar. Dabei handelt es sich um ein automatisiertes Datenhosting in einer Public-Cloud. Das heißt, die Plattform und die Infrastruktur sind in der Cloud – Datenkontrolle, Datensicherung, Datenmanagement und Datenaustausch obliegen dem Kunden und werden On-Premise eingestellt. Laut NetApp eignet sich dieses Feature vor allem zur dynamischen Speicherplatz-Erweiterungen, indem zusätzlich notwendiger Speicherplatz einfach aus der Cloud hinzugefügt werden kann. Bislang gab es dieses Feature nur für Amazons AWS und Microsofts Azure.
Für den Betrieb von On-Premise Cluster-Storage stellte das Unternehmen Clustered Data ONTAP-8.3 vor, das eine Reihe an Verbesserungen aufweist., unter anderem eine wesentlich bessere Performance-Unterstützung von Flash. Hier werden jetzt 350.000 IOPS mit einer Latenz-Zeit von unter 1,3 Millisekunden erreicht, was einer Verbesserung um 70 Prozent gegenüber der Version 8.2 entspricht. Beim Speichervolumen werden jetzt über 100 Petabyte unterstützt und es gibt eine höhere Verfügbarkeit aufgrund der neuen MetroCluster Desaster Recovery Software.
Der Bereich der Cloud- und On-Premise-Integration ist derzeit ein heißes Thema. So kam parallel zur NetApp-Veranstaltung die Meldung, dass deren Erzkonkurrent EMC soeben Maginatics und Spanning Cloud Apps akquiriert hat – zwei Unternehmen, die beide im Bereich Software-defined-Storage und Cloud-Integration aktiv sind. (fo)