Neue Lieferdrohne von Alphabet-Tochter Wing erlaubt doppelt so schwere Lasten

Die neue Lieferdrohne kann mehr Güter bei derselben Geschwindigkeit und Reichweite liefern als bisher. Die behördliche Zulassung des Fluggeräts steht noch aus.

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Drohne im Flug von unten gesehen

Wing-Drohne mit Paket

(Bild: Sundar Pichai bei X/Twitter)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der zur Google-Mutter Alphabet gehörende Drohnenhersteller und -lieferdienst Wing hat ein neues Fluggerät vorgestellt, das Lasten mit einem Gewicht von bis zu 2,27 Kilogramm transportieren kann. Die bisher von Wing eingesetzten Drohnen können lediglich Pakete liefern, die nur die Hälfte wiegen. Abstriche bei der Flugzeit und Reichweite müssen trotz der schwereren Last nicht gemacht werden, die neue Lieferdrohne erreicht dieselbe Geschwindigkeit und hat denselben Aktionsradius.

Seit dem Spätsommer 2023 arbeitet Wing mit Walmart zusammen und hat im Gebiet von Dallas-Fort Worth im US-Bundesstaat Texas einen Drohnenlieferdienst eingerichtet. Dort werden Kunden innerhalb von 30 Minuten nach Bestellung beliefert. Erst letzte Woche haben Wing und Walmart einen Ausbau ihres Drohnenliefernetzwerks angekündigt, der noch mehr Kunden erreichen soll. Da Drohnen in den USA dort seit Kurzem auch außer Sicht betrieben werden können, werden künftig auch Lieferungen außerhalb des bisherigen Radius von 6 Meilen (ca. 9,7 km) um den Startpunkt eines Walmart Supercenters durchgeführt.

Das ist einer der Gründe, warum Wing seine Drohnenflotte jetzt ausbaut. Ein anderer Punkt ist, dass rund 30 Prozent aller Bestellungen von zwei Drohnen transportiert werden müssen, da das Gesamtgewicht die bisherige Grenze von 1,13 kg (2,5 Pfund) überschreitet. Mit den neuen Drohnen können solche Bestellungen in einem Flug erfüllt werden, wie Wing erklärt. Die Lieferungen werden am Bestimmungsort mit einem Seil heruntergelassen, sodass eine "sanfte" Auslieferung auch empfindlicher Produkte möglich ist.

Die größeren Lieferdrohnen besitzen dieselbe Reichweite von 19,3 km (12 Meilen) für Hin- und Rückflug, können also Orte in einer Entfernung von fast 9,7 km erreichen. Für die angepeilte Ausweitung des Einzugsgebiets sind diese also bislang nicht geeignet. Die neuen Drohnen sollen aber dieselbe Geschwindigkeit wie die bisherigen Drohnenmodelle von rund 65 Meilen pro Stunde erreichen (fast 105 km/h).

Das neue maximale Gesamtgewicht der Bestellungen, die die Wing-Drohnen tragen können, entspricht den Anforderungen von Amazons Lieferdrohnen, die ebenfalls bis zu 2,27 kg pro Flug transportieren können. Wing betreibt Liefernetzwerke bereits in Finnland und Irland, aber auch Amazon will Drohnenlieferungen auf Europa ausweiten. Bestellungen mit Prime Air sind für das Vereinigte Königreich und Italien geplant.

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Wing hat nach eigenen Angaben bislang 350.000 Bestellungen an Kunden auf drei Kontinenten ausgeliefert, denn der Drohnenlieferdienst ist neben den USA und den zwei genannten europäischen Ländern auch in Australien vertreten. Die neue Lieferdrohne soll innerhalb der nächsten zwölf Monate, also im Laufe dieses Jahres, in die eigene Flotte aufgenommen werden, sobald sie von den US-Behörden genehmigt wird.

(fds)