Neue Unified Acceleration Foundation will oneAPI auf die nächste Stufe heben

Google, Arm, Fujitsu, Imagination Technologies, Intel, Qualcomm und Samsung arbeiten in der neuen Unified Acceleration Foundation (UXL) bei oneAPI zusammen.

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Blick in den Gang eines Rechenzentrums

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Niklas Dierking

Das größte offene Software-Ökosystem für Hardware-Beschleuniger soll durch eine neue Stiftung entstehen. Es ist der nächste Evolutionsschritt des oneAPI-Programms, das bislang unter der Führung von Intel stand. Jetzt übernimmt die neu gegründete Unified Acceleration (UXL) Foundation. Das hat die Linux Foundation im Rahmen des Open Source Summit in Bilbao bekannt gegeben. Gründungsmitglieder der UXL-Stiftung sind Google Cloud, Arm, Fujitsu, Imagination Technologies, Qualcomm, Samsung und natürlich Intel. UXL versieht die Initiative mit einem offenen Governance-Modell, das darauf abzielen soll, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern zu erleichtern, Innovation zu befeuern und die Nutzung von oneAPI mit CPUs, GPUs und FPGAs und KI-Beschleunigern voranzutreiben.

(Bild: UXL)

Die UXL steht unter der Schirmherrschaft der Linux Foundation und ist bei deren Joint Develop Foundation (JDF) angesiedelt, die Governance-Best-Practices und Infrastruktur zur Verfügung stellt. Das oneAPI-Programm ist auf heterogene Umgebungen zugeschnitten und setzt sich aus der quelloffenen Spezifikation, Kernkomponenten wie der Cross-Plattform-Sprache DPC++, die C++ und SYCL der Khronos Group verbindet, Bibliotheken und Toolkits zusammen. Zum Start von oneAPI gab Intel die Losung "Kein Transistor wird zurückgelassen" aus.

Rod Burns, Vorsitzender des Lenkungskomittees der UXL, mit dem c't auf dem Open Source Summit Europe sprechen konnte, sieht eine neue Ära "heterogenous compute" heraufziehen, die jedoch neue Herausforderungen für Entwickler mit sich bringt. Es sei kein leichtes Unterfangen, Anwendungen zu entwickeln, die beispielsweise auf verteilten Systemen laufen, die unterschiedliche CPU-Architekturen und GPU-Hardware in sich vereinen und zusätzlich von KI-Beschleunigern Gebrauch machen. Mit GROMACS, das zur Erforschung von Molekulardynamiken genutzt wird, nennt er ein Beispiel für eine Anwendung, die mittels SYCL und oneAPI schon jetzt mehr aus CPUs und GPUs herausholt.

Jüngst explodierte die Nachfrage nach GPUs im Zusammenhang mit der Entwicklung von Large Language Models (LLMs), und neue spezialisierte Beschleuniger für KI-Workloads drängen auf den Markt. Es mangelt laut Burns jedoch noch an gemeinsamen und offenen Software-Standards. Das sei eine Lücke, die UXL gerne schließen möchte. Die oneAPI-Spezifikation und die Open-Source-Projekte sollen noch dieses Jahr in die Strukturen der UXL überführt werden. Bestehende Special Interest Groups (SIGs), beispielsweise für KI-Workloads oder mathematische Berechnungen, setzen ihre Arbeit wie gewohnt fort.

(ndi)