Neuer 3D-Sensor durchdringt Wände und analysiert Flüssigkeiten

Eine Art Hosentaschenradar hat die Firma Walabot auf der Maker Faire in New York vorgestellt. Das Entwicklerboard lässt sich mit einem Smartphone koppeln und kann jetzt vorbestellt werden.

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Walabot 3D-Sensor

(Bild: Walabot)

Lesezeit: 2 Min.

Die üblichen 3D-Sensoren wie RealSense von Intel oder die Kinect von Microsoft arbeiten nur auf Sicht – ein Blatt Papier zwischen ihnen und dem Zielobjekt reicht, um sie 3D-blind zu machen. Bei dem am vergangenen Wochenende auf der Maker Faire in New York vorgestellten Entwicklerboard von Walabot ist das anders: Die Kombination aus Antennen-Array, Chip und Software soll Bewegungen erfassen, Geschwindigkeiten messen, 3D-Objekte hinter Wänden visualisieren und Flüssigkeiten analysieren können.

Mit der passenden Anwendungssoftware gekoppelt soll Walabot zum Beispiel den Alkoholgehalt von Bier oder den Fettanteil von Milch anzeigen – einfach an die Flasche halten und Wert ablesen. Auch andere Anwendungen wie Bewegungs-Tracking für Virtual-Reality-Umgebungen, Abstandsradar für Autos und Fahrräder, aber auch Messung von Körperfunktionen im Schlaf sollen sich mit dem Board umsetzen lassen. Kern des Systems bildet ein Arrangement aus 14 polarisierten Breitbandantennen, die Frequenzen zwischen 3 und 10 Gigahertz empfangen können. Damit soll das Board kleinste Veränderungen im elektromagnetischen Feld registrieren und daraus Bewegungen, verdeckte 3D-Formen und Eigenschaften von Flüssigkeiten ermitteln. Die Reichweite für solche Messungen beträgt laut Hersteller bis zu 5 Meter.

Das Board ist dafür ausgelegt, mittels eines geeigneten Gehäuses über ein handelsübliches Smartphone gestülpt zu werden, auf dem die maßgeschneiderte Anwendung läuft. Wer die selbst programmieren möchte, bekommt das SDK nach Anmeldung bei der Mailingliste des Herstellers gratis. Derzeit gibt es das SDK nur für Windows, programmiert wird wahlweise in C/C++ oder C#. Als Schnittstelle ist derzeit nur USB 2.0/3.0 im Angebot.

Aktuell kann man den Hosentaschenradar zum Preis von 250 US-Dollar (zuzüglich Steuern und Versand) vorbestellen. Der reguläre Preis soll später 600 US-Dollar betragen, geliefert wird voraussichtlich im ersten Quartal des kommenden Jahres. (pek)