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Neues Projekt für Anonymität im Internet

Patrick Brauch

Das Landeszentrum für Datenschutz in Schleswig-Holstein hat eine neue Initiative gegen Lauschen und Überwachung im Internet gestartet.

Das Landeszentrum für Datenschutz [1] in Schleswig-Holstein hat eine neue Initiative gegen Lauschen und Überwachung im Internet gestartet: AN.ON [2] heißt das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt, dessen Kern aus der verschlüsselten Netzwerk-Kommunikation über eine so genannte Mix Proxy Kaskade besteht.

Wie herkömmliche Proxies übergeben die in der Mix Proxy Kaskade arbeitenden Rechner die Anfrage eines Nutzers an den Zielserver weiter – mit der IP-Adresse des Proxies statt der des Anwenders. Zusätzlich wird der Netzverkehr verschlüsselt: AN.ON-Nutzer brauchen eine spezielle Client-Software wie beispielsweise den Java Anon Proxy [3] (JAP), um verschlüsselt mit den Proxy-Rechnern zu kommunizieren.

Zusätzlich "versteckt" das AN.ON-System die Nutzerdaten des Surfers in den Daten anderer Benutzer: Durch die Mix Proxy Cascade lässt sich nicht mehr zurückverfolgen, welcher User (IP-Adresse) über welchen Proxy in der Kaskade eine bestimmte URL aufgerufen hat, da stets viele Benutzer gleichzeitig den Dienst nutzen. Die Provider der AN.ON-Proxies garantieren zudem in einer Selbstverpflichtung [4], dass sie weder Log-Files über die transportierten Verbindungen speichern, noch mit den anderen Mix Proxy Betreibern Daten austauschen. (pab)


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-37309

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.rewi.hu-berlin.de/Datenschutz/DSB/SH/
[2] http://www.rewi.hu-berlin.de/Datenschutz/DSB/SH/material/themen/presse/anon.htm
[3] http://anon.inf.tu-dresden.de/
[4] http://anon.inf.tu-dresden.de/Selbstverpflichtung.html