Neuseeländischer Provider blockiert Geoblocking

Mit einem "Global Mode" ermöglicht die Firma Slingshot ihren Kunden den Zugriff auf Internet-Angebote, die Neuseeländern sonst verwehrt sind. Dazu gehören etwa die US-Streaming-Dienste Netflix und Hulu.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Schon seit einem Jahr konnten bestimmte Kunden des neuseeländischen Internetproviders Slingshot einen "Global Mode" nutzen, der das von Diensten wie Netflix und Hulu verwendete Geoblocking umgeht. Bisher war der Service allerdings nur für ausländische Besucher in Neuseeland gedacht, die damit Zugang zu ihren heimischen Angeboten bekamen. Jetzt hat Slingshot den Global Mode kostenlos für alle seine Kunden automatisch aktiviert.

Es sei grotesk, dass ihre Kunden Webseiten nicht nutzen könnten, nur weil sie in Neuseeland lebten, begründet die Firma das Freischalten und aktive Bewerben der Technik. Damit seien "mehr als zwei Dutzend der weltweit beliebtesten Sites" zugänglich, unter anderem Amazon Prime, Hulu, Netflix/USA und der BBC iPlayer. Deren Betreiber sind durch Verträge unter anderem mit Filmstudios verpflichtet, den Zugang zu ihren Angeboten regional zu begrenzen. Die Sperren werden anhand der IP-Adresse des Besuchers umgesetzt.

Bislang war das Umgehen nur für zusätzliche Kosten mit Hilfe von Drittanbietern wie unotelly möglich, die den Internetverkehr über eigene Server in den USA oder Großbritannien leiteten. Ähnlich dürfte auch Global Mode funktionieren: Er verwendet offensichtlich eigene DNS-Einträge für Netflix, Hulu und so weiter, die dorthin gerichtete Anfragen auf einen anderen Server umleiten. Gegenüber CNet sagte der Slingshot-Chef Taryn Hamilton, das Angebot sei von einer anderen Firma umgesetzt worden, die es auch betreibe. "Wir wissen, dass die Leute für Inhalte bezahlen wollen, und Global Mode erlaubt es ihnen. Wir glauben, es hilft bei der Bekämpfung der Piraterie". (ck)