Neustart für Bitcoin-Automaten in der Schweiz

Mitten im Launch ihres ersten Bitcoinautomaten war Anfang Juni 2014 erstmal Marschhalt für die schweizerische Bitcoin Suisse AG. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma wollte zunächst offene rechtliche Fragen klären. Das ist nun offenbar erledigt.

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Von
  • Tom Sperlich

Vergangenen Juni sollte im Zürcher Viadukt der erste Lamassu-Wechselautomat eines kleinen Bitcoin-Automatennetzwerks in Betrieb gehen. Doch kurz zuvor kam das Stopp der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) für den Betreiber, die Bitcoin Suisse AG (BTCS). Jetzt aber, nach der Klärung rechtlicher Fragen, gab es doch noch grünes Licht für die BTCS und den nun möglichen Tausch von Schweizer Franken gegen Bitcoins.

Der Bitcoin-Automat von Lamassu.

(Bild: Lamassu)

Wie das Schweizer Start-up diese Woche mitteilte, wurde Bitcoin Suisse Mitglied in der Selbstregulierungsorganisation "Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen" (VQF). Damit erhielt sie eine Zulassung als Finanzintermediär und Asset Manager. Nun will BTCS sein kleines Netzwerk von Bitcoin-Automaten in Zürich schnell operabel machen und sukzessive damit auch in die Ostschweiz und Liechtenstein expandieren. Zudem will BTCS in den kommenden Monaten weitere Dienste auf ihrer Website aufschalten. Das Unternehmen möchte in der Beratung und Vermögensverwaltung tätig sein, sowie sich engagieren, Bitcoin-basierte Zahlungssysteme zu verbreiten.

Laut der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) habe die Finma den Betrieb von Bitcoin-Automaten nicht ausdrücklich formal genehmigt. Vielmehr scheint das Thema für die Finma mit dem Beitritt zur Selbstregulierungsorganisation geklärt, schreibt die Zeitung. Offiziell wolle sich die Finma "zu Einzelfällen" nicht äussern.

Laut einem Zitat des BTCS-Chefs Niklas Nikolajsen in dem Bericht der NZZ will Bitcoin Suisse auch den zweiten Bitcoin-Automaten der Deutschschweiz eines anderen Betreibers im Zürcher "Kafi Schoffel" übernehmen, der im Juni ebenfalls ins Visier der Finma geriet. Dabei betont Nikolajsen, dass die Bitcoin-Automaten kein Geschäft mit signifikantem Umsatz seien – Hauptaktivitäten von BTCS seien Brokerage und Beratung. Mit den Automaten wolle die Firma für die digitale Währung werben und sie der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Mit einem Beitritt zu einer Selbstregulierungsorganisation – in diesem Falle die Westschweizer «Association Romande des Intermédiaires Financiers» (ARIF) – kann nun auch der "Krypto-Währungs-Broker" SBEX SA aus Neuenburg (Neuchâtel) die Kette seiner Bitcoin-Automaten aufstellen. In Kooperation mit Bitaccess Inc., einem weiteren Hersteller von Bitcoin-Automaten, stellte SBEX bereits früher in diesem Jahr den ersten Automaten der Westschweiz in einem Genfer Lokal auf. Mittlerweile soll Bitaccess laut Angaben von SBEX bereits die ersten zehn Bitcoin-Automaten von Kanada in die Schweiz versandt haben. (axk)