New York ist größter Interkontinental-Hub

New York ist laut einem Report von Telegeography der zentrale Knotenpunkt von interkontinentalen Internet-Leitungen.

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Von
  • Holger Bleich

New York ist zentraler Knotenpunkt der interkontinentalen Internet-Leitungen. Zu diesem Ergebnis kommen die Analysten von Telegeography in ihrem aktuellen Report Packet Geography 2002. Backbones aus anderen Kontinenten mit einer Gesamtkapazität von rund 150 Gigabit/s laufen in Rechenzentren der Ostküstenmetropole zusammen. Weit abgeschlagen auf Platz zwei dieser Statistik landet London mit 85,5 Gigabit/s. Frankfurt am Main findet sich auf Platz 11 wieder.

Freilich haben sich die US-Datensammler ihre Statistik etwas schön gerechnet, wie sie selbst zugeben. In bisherigen Städtevergleichen dieser Art wurden nämlich stets alle ins Ausland gehenden Datenleitungen summiert, also nicht nur diejenigen, die den Kontinent verlassen. Und hier spielen die europäischen Städte ihre Stärke aus: Die Reihenfolge lautet dann: London, Paris, New York und Amsterdam. Frankfurt liegt auf dem fünften Platz.

Im Report, der auf einem Datenbestand von Mitte 2001 beruht, wurden die Netze von insgesamt 677 international agierenden Internet-Carriern erfasst. Das Bandbreitenwachstum habe sich in letzter Zeit erheblich verlangsamt, so die Analysten. Im Jahre 2000 sei die Übertragungskapazität der internationalen Backbones um 382 Prozent gestiegen, in diesem Jahr sei nur mit einem Wachstum von 174 Prozent zu rechnen.

Insgesamt sei zu beobachten, dass der US-Anteil an der Internet-Topologie rückläufig ist. Vor allem Europa habe eine weitgehend autonome Infrastruktur aufgebaut. Mittlerweile werde hier genausoviel Bandbreite für den intraeuropäischen Datenverkehr zur Verfügung gestellt wie für den Austausch mit Nordamerika. Das gleiche Phänomen sei in Asien und Lateinamerika zu beobachten. (hob)