Niantic öffnet AR-Plattform hinter "Pokémon Go" fürs Metaverse

Niantic öffnet seine AR-Entwicklungsplattform Lightship. Damit sollen Anwendungen für ein Metaversum geschaffen werden, das in der echten Welt stattfindet.

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(Bild: Niantic)

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Geht es nach "Pokémon Go"-Entwickler Niantic, findet das Metaversum in der echten Welt statt: Das Entwicklerstudio hat seine AR-Entwicklungsplattform Lightship nun für alle Interessenten freigegeben. Damit sollen Anwendungen gebaut werden, die die Vision eines "Real-World Metaverse" mit Augmented Reality unterstützten, schreibt Niantic in einer Mitteilung.

Während sich Facebook (oder Meta) das Metaversum vorrangig in einer virtuellen Realität vorstellt, verfolgt Niantic einen Gegenentwurf: Virtuelle Elemente des Metaversums sollen in die Realität projiziert werden. Ziel sei es, physische und virtuelle Welten verschwimmen zulassen, schreibt Niantic-Gründer John Hanke in einem Blog-Eintrag. Die Technik, die Entwicklern über die Lightship-Plattform zur Verfügung steht, soll zur Ausarbeitung dieses Metaversums beitragen.

Außerdem will Niantic 20 Millionen US-Dollar in Entwicklerstudios investieren, die mit ihren Anwendungen und Spielen zum Aufbau eines AR-Metaversums beitragen. Nutzen kann man Niantics Lightship-Plattform grundsätzlich kostenlos, wenn eine Mehrspieler-App über 50.000 Nutzerinnen und Nutzer erreicht, fallen aber Gebühren an.

Für ausgewählte Entwicklerteams hatte Niantic seine AR-Plattform, mit der Titel wie "Pokémon Go", "Harry Potter Wizards Unite" und zuletzt "Pikmin Bloom" entwickelt wurden, bereits 2018 freigegeben. Damals nannte die ehemalige Google-Tochter ihre Plattform noch "Niantic Real World Plattform", von einem AR-Metaverse war noch nicht die Rede. Nun ist die Plattform für alle Interessenten frei nutzbar. Mit ihr lassen sich Spiele und AR-Anwendungen für Android und iOS entwickeln.

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Niantic-Chef John Hanke hatte sich im August gegen das VR-Metaversum ausgesprochen, das er in einem Blog-Eintrag als "dystopischen Alptraum" bezeichnete. "Wir können als Gesellschaft hoffen, dass unsere Welt nicht zu einem Ort wird, der Sci-Fi-Helden dazu bringt, in eine virtuelle Realität zu flüchten – oder wir können daran arbeiten, das aktiv zu verhindern", schrieb Hanke.

Niantic wolle Technik dafür einsetzen, Bewegung und Verbindungen mit anderen Menschen zu fördern. "Dazu wurden wir Menschen geboren, das ist das Resultat von zwei Millionen Jahren Evolution, und das sind die Dinge, die uns glücklich machen." Technik solle solche menschlichen Erfahrungen verbessern, nicht ersetzen, meinte Hanke.

(dahe)