Nigeria vs. Binance: Manager gelingt Flucht aus Hausarrest, neue Vorwürfe

Seit fast einem Monat hat Nigeria zwei hochrangige Binance-Manager festgehalten. Nun ist einem die Flucht gelungen. Offenbar hat er das Land bereits verlassen.

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Kryptomünzen auf Laptop mit Binance geöffnet

(Bild: Chinnapong/Shutterstock.com)

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Kurz bevor Nigerias Steuerbehörde am Montag neue Vorwürfen gegen die Kryptowährungsbörse Binance erhoben hat, ist einer von zwei hochrangigen Managern aus seinem Hausarrest entkommen. Das berichtet die Premium Times und erklärt, dass es Nadeem Anjarwalla sogar gelungen sei, das Land an Bord eines Flugzeugs einer Airline aus dem Nahen Osten zu verlassen. Sein Kollege Tigran Gambaryan befindet sich demnach weiterhin in Gewahrsam und dürfte nun noch intensiver bewacht werden. Die Behörden des bevölkerungsreichsten Landes in Afrika werfen Binance jetzt vor, Einkommens- und Mehrwertsteuer nicht bezahlt und keine Steuererklärungen eingereicht zu haben. Außerdem soll die Firma Menschen in Nigeria bei der Steuerhinterziehung geholfen haben.

Nachdem die nigerianische Landeswährung Naira seit Monaten massiv an Wert verliert, hat die Regierung Binance und andere Kryptobörsen als angeblich Mitschuldige ausgemacht. Weil darüber dutzende Milliarden aus dem Land geflossen sein sollen, war die Regierung Februar gegen mehrere dieser Dienste vorgegangen und hatte deren Internetangebote sperren lassen. Von Binance waren daraufhin der Afrika-Chef und der Chef der Abteilung für Finanzkriminalität für Gespräche in das Land gereist. Dort wurden ihnen ihre Pässe abgenommen und sie wurden ohne konkrete Vorwürfe unter Hausarrest gestellt. Beiden wurden ihre Mobiltelefone abgenommen, tagelang hatte nicht einmal Binance Kontakt zu ihnen.

Wie die Premium Times nun berichtet, war es dem Afrika-Chef, Nadeem Anjarwalla, am Freitag gestattet worden, anlässlich des islamischen Fastenmonats eine nahegelegene Moschee aufzusuchen. Dort sei ihm dann die Flucht gelungen. Der Mann hat die britische und die kenianische Staatsbürgerschaft, angeblich ist ihm mit seinem kenianischen Pass die Ausreise gelungen. Unklar sei bislang, warum er den noch hatte, wie genau seine Flucht gelungen ist und wo er sich jetzt befindet. Laut CNBC weiß man angeblich auch bei Binance noch nichts Näheres. In verschiedenen Medienberichten hatten vorher die Familien der beiden Manager an Nigerias Behörden appelliert, sie ausreisen und heimkehren zu lassen.

(mho)