Nokia Siemens baut massiv Stellen in Deutschland und Finnland ab

Was bislang als Gerücht durch die Lande geisterte, wurde nun von dem aus den Netzwerksparten von Siemens und Nokia gebildeten Gemeinschaftsunternehmen bestätigt: Vor allem in Deutschland werden prozentual weit mehr Stellen abgebaut als weltweit.

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Von
  • dpa

Was gestern noch als unbestätigter Zeitungsbericht für Schlagzeilen sorgte, ist nun von Nokia Siemens Networks bestätigt: Einen Monat nach dem Startschuss für die Netzwerk-Kooperation von Nokia und Siemens hat das Gemeinschaftsunternehmen einen massiven Stellenabbau vor allem in Deutschland und Finnland angekündigt. In Deutschland sollen bis 2010 nach den Angaben 2.800 bis 2.900 der insgesamt 13.000 und in Finnland 1.500 bis 1.700 von 10.000 Arbeitsplätze gestrichen werden.

Weltweit will Nokia Siemens Networks 9.000 von bisher 60.000 Stellen abbauen. Vor allem Deutschland liegt damit deutlich über der vom Unternehmen schon vorab genannten Quote von zehn bis 15 Prozent des Beschäftigtenstandes. Konzernchef Simon Beresford-Wylie erklärte, Nokia Siemens sei schon jetzt ein globales Unternehmen mit 60 Prozent aller Beschäftigten außerhalb von Deutschland und Finnland. Beide Länder sollten aber "vorrangige Beschäftigungszentren" bleiben. Weiter hieß es, dass unter den deutschen und finnischen Beschäftigten "weitere Anpassungen" mit Blick auf einen "Transfer zu anderen Geschäftspartnern" ins Auge gefasst würden.

Über den Hintergrund für den Stellenabbau sagte Beresford-Wylie: "Er ist notwendig, damit wir Nokia Siemens Networks sowohl jetzt wie auch in Zukunft konkurrenzfähig machen können." Das Unternehmen hofft auf jährliche Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro. Über betroffene Sparten machte das Unternehmen keine Angaben. Finnlands größte Tageszeitung "Helsingin Sanomat" hatte dazu am Vortag berichtet, dass 40 Prozent der Stellenstreichungen bei Forschung und Entwicklung sowie 30 Prozent beim Verkauf und Servicefunktionen geplant seien. (dpa) / (jk)